Review Behemoth – A Forest (EP)

  • Label: New Aeon Musick
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Death Metal

So verlässlich BEHEMOTH seit Jahrzehnten Alben veröffentlichen, so verlässlich streuen die Polen auch immer wieder EPs dazwischen. Diesmal bleibt es sogar nicht bei einer: Nach der 10“-EP „O Pentagram Ignis“ vom Herbst 2019 (die allerdings nur Livesongs und eine Singleauskopplung enthielt) legen BEHEMOTH nun eine „echte“ EP nach: „A Forest“.

„Echte“ EP, weil der Inhalt für das Format kaum typischer sein könnte: ein Cover-Song, eine Live-Version und zwei Überbleibsel aus den Aufnahme-Sessions zu „I Loved At Your Darkest“. Als Titeltrack wurde jedoch keiner der beiden eigenen Songs, sondern der The-Cure-Hit „A Forest“ auserkoren, der in der Vinyl-Edition der EP in beiden Versionen (Studio/Live) die A-Seite füllt.

Nachdem Frontmann Nergal bereits am neuen Album von Me And That Man viele Freunde – unter anderen Niklas Kvarforth von Shining – als Gastmusiker beteiligt hatte, darf der umtriebige Sänger gleich nochmal ran: Zu dem Song, den Nergal und Konsorten so „behemothisieret“ haben, dass das Original nur noch für Kenner herauszuhören ist, liefert der Schwede eine typisch kvarforthsche Gesangsperformance. Ob man dieser Version von „A Forest“ etwas abgewinnen kann, hängt deswegen stark vom Verhältnis zum Original und den am Cover beteiligten Musikern ab: Während The-Cure-Fans den involvierten Akteuren (wohl zu Recht) mangelndes Feingefühl bei der Umsetzung unterstellen dürften, bekommen BEHEMOTH-Fans einen nicht allzu untypischen, „neuen“ Song. Dass in der folgenden Live-Version ausgerechnet Niklas Kvarforth am Gesang enttäuscht, ist schade. Da hilft es auch nichts, dass Kvarforth das Publikum abschließend als „Pussys“ tituliert.

Die Herkunft der beiden bandeigenen Songs hingegen ist nicht zu überhören: Sowohl das groovend-treibende „Shadows Of Ea Cast Upon Golgotha“ als auch das düstere „Evoe“, das furios beginnt, aber immer wieder rhythmisch aufgelockert wird, entstammen unverkennbar „I Loved At Your Darkest“ und hätten das Album gewiss nicht schwächer gemacht. So sinnvoll es war, das extrem kompakte Album nicht um weitere zwei Songs zu strecken: Diese Songs sind alles, nur keine Lückenfüller und sollten keinem Fan der Band unbekannt bleiben.

Abgerundet wird die über das bandeigene Label New Aeon Musick veröffentlichte „A Forest“-EP (wie schon die EP davor) durch ein bis ins Detail durchdachtes Layout, das mit Gold, Prägedruck und goldenem Tonträger begeistert. Fazit: Ein Release für Auge und Ohr, den man sich als Fan der Band definitiv in einem physischen Format anschaffen sollte. Nur Fans von The Cure sollten um diese Hommage vielleicht besser einen Bogen machen.

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2 Kommentare zu “Behemoth – A Forest (EP)

  1. Interessanterweise schreiben nicht wenige Freunde des Originals, dass sie diesem Cover einiges abgewinnen können, wir ich auch.

  2. Was für ein entsetzliches Cover. Ich mag ja Kvartforth, ich mag a forest (das Original), aber das hier ist im wahrsten Sinne des Wortes nur hingerotzt. Furchtbar!

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