Review Centinex – Death In Pieces

  • Label: Agonia
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Death Metal

1990 in Schweden gegründet, hätten CENTINEX durchaus das Potenzial gehabt, zur Szenegröße zu avancieren. Doch anders als etwa die nur zwei Jahre früher aus der Taufe gehobenen Grave legten CENTINEX von 2006 bis 2014 eine Bandpause ein – und sind heute wohl nur noch tief in der schwedischen Death-Metal-Szene verwurzelten Genrefans ein Begriff.

Das könnte sich so langsam wieder ändern, schließlich kommt mit „Death In Pieces“ nun immerhin schon das dritte Album in nur sechs Jahren heraus. Oder das erste nach der nächsten Bandneugründung: Wie schon 2014 startet Bandkopf Martin Schulman in das nächste Kapitel von CENTINEX nämlich mit einer komplett neuen Besetzung. Wer bei der Band den Stil vorgibt, wird dadurch nochmal deutlich: Grundlegend geändert hat sich nämlich auch mit drei Neuen im Lineup nichts.

Hinter dem genretypischen Artwork und genretypischen Titel steckt – man höre und staune – ein verdammt genretypisches Album. Vergleichsweise simples Powerakkord-Riffing, tiefe Growls, wirkungsvolles Drumming – alles an „Death In Pieces“ ist genau so, wie man es auf einem Death-Metal-Album eben erwartet. Allerdings auf einem guten, das muss man schon sagen.

Denn dass CENTINEX wissen, was sie da tun, merkt man in jedem Detail: Das Artwork ist zwar klischeebeladen, aber auch gelungen – und dasselbe lässt sich über die Songs sagen. Wirkte der direkte Vorgänger „Doomsday Rituals“ nach der Comeback-Überraschung „Redeeming Filth“ etwas überhastet, um nicht zu sagen lieblos zusammengezimmert, ist „Death In Pieces“ eher effizient: CENTINEX wissen, wie Oldschool Death Metal geht, also spielen sie ihn. Ohne Schnörkel, ohne Ideen, die über die Grundfesten des Genres hinausreichen – aber eben auch so rein und unverwässert, wie man Death Metal heute selten hört. Und wenn, dann eben von diesen Bands aus dieser Zeit. Wie Grave, Dismember – oder eben CENTINEX.

Tatsächlich ist „Death In Pieces“ ganz objektiv besser als sein Vorgänger: Die Songs sind vielleicht primitiv, aber haben das gewisse Etwas, um schmissig und nicht stumpf zu klingen. Sie unterscheiden sich nicht grundsätzlich voneinander, aber immerhin ein wenig. Und der Sound klingt um Welten druckvoller und „echter“. Dass CENTINEX zudem in Sachen Tempo etwas auf die Tube drücken, gibt „Death In Pieces“ genau den Drive, der dem Vorgänger gefehlt hat.

Insgesamt liefern CENTINEX mit ihrem dritten Album in dieser Formation ein Oldschool-Death-Album, wie man es sich nur wünschen kann: pur, roh, straight und mit ordentlich Power. Dass „innovativ“ nicht in diese Reihe passt, versteht sich fast von selbst.

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Wertung: 8 / 10

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