Das Cover von "Spiritual Genocide" von Destruction

Review Destruction – Spiritual Genocide

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Als die Herren DESTRUCTION das letzte Mal Jubiläum feierten, luden sie dazu die Creme de la Creme der internationalen Thrash-Metal-Szene ins Studio ein. Das war vor fünf Jahren. Mittlerweile ist man 30 und das ist selbstverständlich ebenfalls ein Grund zum feiern, allerdings entschieden sich Schmier und seine Mannschaft diesmal dazu, ihren Geburtstag im kleineren Kreis zu begehen, weshalb man auf „Spiritual Genocide“ nur enge Freunde und Familie begrüßt.

Mit dem Düster-Intro „Exordium“, das entfernt an den Beginn von „The Antichrist“ erinnert, findet die Platte einen atmosphärischen Einstiegt, auf den mit „Cyanide“ sogleich ein DESTRUCTION-Brecher folgt, wie er typischer nicht sein könnte. Dabei macht schon der erste Durchlauf von „Spiritual Genocide“ deutlich, dass sich die Herren auch auf ihrem neuen Album wieder innerhalb ihrer selbst auferlegten Grenzen bewegen, dabei jedoch keineswegs auf der Stelle treten.

So fährt etwa der Titeltrack ziemlich intelligentes Riffing sowie schicke Leadgitarren auf, „No Sign Of Repentance“ punktet mit einer Doublebass-Attacke vom Allerfeinsten und in „Carnivore“ gibt es unverhohlene Punk-Attitüde. Für die nötige Abwechslung ist auf „Spiritual Genocide“ erfreulicherweise ebenfalls gesorgt, denn neben Abrissbirnen wie dem erwähnten Titeltrack oder dem Rausschmeißer „Under Violent Sledge“ werden auch Stampfer wie „Renegades“ und „To Dust You Will Decay“ geboten. Und weil eine Geburtstagsparty ohne Gäste keinen Spaß macht, hat man für die programmatisch betitelte Thrash-Hymne „Legacy Of The Past“ auch noch Tankard-Frontmann Gerre und Sodom-Röhre Tom Angelripper ins Studio eingeladen.

Die Digipack-Version von „Spiritual Genocide“ kommt übrigens neben einem Cover des Saxon-Klassikers „Princess Of The Night“ obendrein mit einer Version von „Carnivore“, in der Harry und Olly aus der „Release From Agony“-Besetzung mitmischen dürfen. Letztlich sei noch erwähnt, dass „Spiritual Genocide“ vermutlich das DESTRUCTION-Album mit dem besten Gitarrensound aller Zeiten ist, denn auf dieser Platte klingen die Klampfen komprimiert, fett und vor allem endlich mal organisch, was dem Sound eine Dimension hinzufügt, auf die man selbst auf dem Überwerk „The Antichrist“ verzichten musste.

Zwar geben sich DESTRUCTION auch zu ihrem 30. Geburtstag nicht ganz so experimentierfreudig wie auf „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“, haben mit „Spiritual Genocide“ allerdings ein ganz hervorragendes Album gezimmert, welches voll und ganz in der Tradition ihrer Klassiker steht. Fans des charakteristischen Riffings von Schmier und Co. werden sich hier sofort zuhause fühlen und erhalten ein Album, das sämtliche Tugenden der Truppe unterstreicht.

Wertung: 8 / 10

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