Review Drone – For Torch And Crown

  • Label: Metalville
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Faulheit kann man den Jungs von DRONE nicht vorwerfen. Sechs Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen, seit das Quartett aus Celle den Wacken Metal Battle 2006 für sich entscheiden konnte, und mittlerweile hat sich die Truppe nicht nur hierzulande einen Namen erspielt. Weltweit unterwegs waren die Nordlichter schon, unter anderem mit Größen wie Overkill, Pro-Pain und Ektomorf. Mit „For Torch And Crown“ steht nun das berühmt-berüchtigte dritte Album in den Startlöchern, mit dem der Vierer seine Stellung in der europäischen Metal-Liga zementieren will.

„Modern Thrash Metal“ wird mir in der Promo-Info versprochen, geboten wird dann aber doch einiges mehr. Als eine Mischung aus Thrash, Death, Groove Metal und Metalcore entpuppt sich der neue Silberling und verbindet diese Stile in eindrucksvoller Form, ohne dabei zwischen den Stühlen zu sitzen. Als Musikliebhaber, der einerseits seinen Thrash am liebsten in traditioneller Reinform hört und andererseits für weinerlichen Trendcore nicht viel übrig hat, habe ich DRONE auf dem Weg in meine Ohren doch die ein oder andere Falle aufgestellt, die sie mit gelungenen Kombinationen aus Härte und Melodie sowie Können an ihren Instrumenten jedoch mühelos umgehen.

…Oder sollte ich sagen: zertrümmern! Die albumeröffnende Dreifachbedienung um „Format C“, „Making Believe“ und „Deepest Red“ brettert mal groovig-stampfend, meist jedoch im gnadenlosen Uptempo aus den Boxen und bietet bereits ein klares Bild davon, was auf „For Torch And Crown“ von der ersten bis zur letzten Minute gilt: Eine drückende, knallende Produktion, abwechslungsreiches, brachiales Drumming und eine Gitarrenarbeit, die von klassischen Thrash-Riffs bis zu Shredding-Soli alles bietet. In den Passagen, in denen das Riffing mit dem Doublebass-Rhythmus verzahnt ist, klingt das Zusammenspiel besonders tight. Dazu gesellt sich der Wumms von Bassist Fabian Harms und die variable Leistung von Moritz Hempel am Mikro. So aggressiv und whiskeygetränkt der Bursche die Strophen auch röhren mag: Die melodischen und teils mehrstimmigen Gesangslinien, die er in den Refrains auspackt, sind einfach ganz großes Kino und werten die ohnehin schon hochwertigen Songs nochmals ungemein auf.

Das hohe Niveau wissen DRONE bis zum Albumende zu halten, denn Füllsongs lassen sich auf „For Torch And Crown“ keine ausmachen. Was die Einflüsse der Celler angeht, so kann man vor allem im Titeltrack eine große Portion Machine Head ausmachen, während „Croak In Your Waste“ mit seinem Industrial-Touch an Fear Factory denken lässt. Durch den Groove, Hempels Vocals und die starke Saitenfraktion sind natürlich auch Pantera mehr oder weniger allgegenwärtig, ohne dabei jedoch dreist kopiert zu werden. Ob ihr nun also auf altbewährte oder modernere Klänge im härteren Metal-Sektor steht, im Endeffekt könnt ihr so gut wie nichts falsch machen, wenn ihr bei der neuen Scheibe von DRONE zugreift.

Wertung: 8 / 10

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