Review Glorior Belli – Gators Rumble, Chaos Unfurs

  • Label: Agonia
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Black Metal

Gerade einmal zwei Jahre hat es gedauert, bis der Franzose Billy Bayou mit seinem Projekt GLORIOR BELLI nachlegt: Das Album trägt den etwas kauzigen Titel „Gators Rumble, Chaos Unfurs“ und führt das Konzept, das bereits die letzten beiden Alben prägte, konsequent weiter.

Wie zuletzt auf „The Great Southern Darkness“ zu hören, liefern GLORIOR BELLI auch dieses Mal Black Metal mit einer ordentlichen Portion Southern Rock. Das macht sich bereits beim Opener, „Blackpowder Roars“, bemerkbar, zieht sich aber (mal mehr, mal weniger markant) durch die gesamte Dreiviertelstunde Musik. Böse und düstere Black-Metal-Passagen werden so gelegentlich durch griffige Southern-Rock-Licks angereichert, die sich auf „Gators Rumble, Chaos Unfurs“ noch etwas stimmiger in das Gesamtbild einfügen. So klingen diese Einsprengsel zu keiner Zeit fremd oder gar fehl am Platz – eher hätte man sich vielleicht sogar noch einen Tick mehr davon gewünscht, sind die Black-Metal-Parts bisweilen doch eher mäßig spannend.

Generell ist die kompositorische Vielfalt, die sich bei „The Great Southern Darkness“ beispielsweise durch die Clean-Gitarren manifestierte, hier etwas auf der Strecke geblieben: Einige Crunch-Gitarren-Leads wie im Titeltrack oder dem eher ruhigen „The South Will Always Know My Name“ sind hier schon das höchste der Gefühle. Schade, denn so rutscht „Gators Rumble, Chaos Unfurs“ stellenweise in eine Monotonie ab, die eigentlich nicht hätte sein müssen.

Nicht so ganz zum Sound will das Textkonzept passen, welches Billy Bayou im zu diesem Review gehörigen Interview ausführlich erläutert: Antikosmischen Chaos-Gnotizismus erwartet man vielleicht von einer okkulten Band wie Dissection, nicht aber von einem Franzosen, der Southern-Rock mit Black Metal vereint. Aber gut, stören muss man sich daran auch nicht – schließlich ist niemand gezwungen, sich mit dem Textmaterial auseinander zu setzen.

Unausweichlich beim Genuss der CD ist hingegen der Sound, weshalb auch diesem hier einige Worte gewidmet sein sollen. Zum ersten Mal zeichnet Bayou für diesen komplett alleine verantwortlich – eine Entscheidung, für die er sich definitiv nicht zu rechtfertigen hat. Denn was Bayou hier zusammengemixt hat, klingt mehr als anständig: Vor allem sein kratziger Gesang kommt hier sehr gut zur Geltung. Aber auch die nicht ad ultimo aufgerissene Verzerrung der Gitarren passt mit dem daraus resultierenden runden, vollen Sound sehr gut zum Southern-Rock-Einschlag und macht auch die Black-Metal-Riffs angenehm differenziert. Einzig das Drumming geht in alledem etwas unter: Ein etwas knackigerer Sound hätte nicht geschadet.

Mit „Gators Rumble, Chaos Unfurs“ macht Billy Bayou vieles, aber nicht alles richtig. Die düstere Atmopshäre, der im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbesserte (Gitarren-)Sound und die auch auf diesem Album wieder gelungene Umsetzung des coolen Southern-Rock-Flairs mit aggressivem Black Metal machen zwar auch das fünfte GLORIOR-BELLI-Album wieder zu einem hörenswerten Werk zeitgenössischen Black Metals; auf entsprechend hohem Niveau gemeckert muss jedoch dennoch werden – im Bezug auf Abwechslungsreichtum nämlich kann das Album seinem Vorgänger leider nicht das Wasser reichen.

Wertung: 7 / 10

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