Review Heavenfall – When Darkness Fall

Power Metal – von mir (leicht boshaft) gerne als die neben dem Black Metal klischeereichste Musikrichtung im härteren Bereich bezeichnet – landet nun als in Form des ersten Demos der Ruhrpott-Combo HEAVENFALL im Rahmen des Undergroundcontests auf meinem Tisch. Zugegebenermaßen stehen zwei Dinge schon im Vorfeld fest. Zum einen handelt es sich bei HEAVENFALL zumindest äußerlich absolut nicht um eine lederbehoste, eisenumhängte Truppe, die mit Bill & Teds Zeitmaschine direkt aus den 80ern eingeflogen kam und zweitens, dass sich der zuständige Redakteur auf die Demo sehr gefreut hat. Aufgrund der knappen Bandhistorie (HEAVENFALL existieren noch gar nicht lange) sind sie sicher noch recht unbekannt, ich hatte aber das Glück, den damaligen Noch-Vierer live bewundern zu können.

Inzwischen zu sechst, legt die Band aus Witten und Umgebung nunmehr ihr erstes Zeugnis des Schaffens ab und präsentiert vier Songs inklusive eines längeren gesprochenen Tracks („Old Man`s Pray“). Gitarrist Andy und Basser Thoddo sind mir aus früheren Bands bereits als technisch absolut versierte Musiker bekannt und dies unterstreichen sie bei den Songs des Demos ein ums andere Mal ganz erheblich. Aber auch der Rest der Truppe steht dem kaum in was nach und so entstehen leicht verschnörkelte Songs voller Power und Melodien, eben ganz so, wie es sich der geneigte Fan vorstellt. Interessant ist dabei die etwas abgewandelte Engelchen-Teufelchen-Form mit zwei Sängern, wobei der eine (Daniel) eher aggressiv zu Werke geht, während Roman für die cleanen Parts zuständig ist. Besonders erfreulich ist, dass die Musiker ihr Können dahingehend einsetzen, dass sie nicht 08/15-Songs produzieren, sondern, wie bereits angedeutet, durchaus mit mehrschichtigen Songstrukturen arbeiten. Dies macht es auf der anderen etwas schwer, einen Songs besonders herauszuheben, denn, und das kann man vielleicht als einzigen kleinen Kritikpunkt herausstellen, ähneln sich die Songs in punkto Tempo und Stimmung noch recht stark. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dieses Manko mit dem sich zur Zeit in Arbeit befindlichen ersten Album ändern wird. Nur zu gerne würde ich eine himmlische Ballade von der Band hören…

Dass auch der Sound nicht mit einer super-professionellen Veröffentlichung verglichen werden kann, dürfte auf der Hand liegen. Im Rahmen eines Undergroundcontests sollte dies aber keine allzu große Rolle spielen und verbleibe somit mit der Vorfreude auf weitere Songs und prophezeie Tendenz nach oben.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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