Das Cover von "The Electric Age" von Overkill

Review Overkill – The Electric Age

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Mit ihrem Nuclear Blast-Debüt aus dem Jahr 2010 kamen die Thrash-Metal-Veteranen OVERKILL nicht nur bei der Metalwelt größtem Label unter, sondern veröffentlichten obendrein eines ihrer bis dato besten Alben – entsprechend gut kam besagte Platte auch an, weshalb die Mannen um Frontmann Bobby „Blitz“ Ellsworth nach nicht ganz zwei Jahren des unermüdlichen Tourens mit „The Electric Age“ zum nächsten Schlag ausholen.

Während „Ironbound“ ein Album war, das sich dem Hörer dank der nahtlosen Fusion aus Melodie und Härte schnell erschloss, machen es OVERKILL ihren Fans mit „The Electric Age“ nicht ganz so einfach: Möchte man anhand des sperrigen Openers „Come And Get It“ zunächst glauben, auf der neuen Platte der Herren aus New Jersey seien die Melodien in den Hintergrund getreten, belehrt die Truppe nach genauerem Hinhören schnell eines bessern.

Vergleiche mit Saxon oder gar Iron Maiden mögen nicht mehr ganz so leicht Fallen wie auf dem Vorgänger, aber dennoch lebt etwa „Drop The Hammer“ von einer ähnlichen Kombination aus Eingängigkeit und Brachialität, wie sie „Ironbound“ in die Herzen der Fans beförderte, wenngleich nicht mehr ganz so offensichtlich. Überhaupt machen OVERKILL auf „The Electric Age“ wieder eine verdammt gute Figur und haben glücklicherweise nichts von ihrem energetischen Charme eingebüßt: Songs wie „Electric Rattlesnake“ oder „Save Yourself“ fahren sofort ins Genick und Nummern wie „Wish You Were Dead“ und „Black Daze“ grooven gar unverschämt.

Gerade die wie immer unvergleichliche Gesangs-Performance von Frontmann „Blitz“ sorgt dabei dafür, dass auch „The Electric Age“ wieder eine gehörige Portion Punk-Attitüde innewohnt, wodurch OVERKILL auch im Jahr 2012 alles andere als altbacken klingen. Zwar verfällt die Truppe mit dem bereits erwähnten Eröffnungstrack bisweilen in alte Muster, denn selbiger wirkt etwas zerfahren und somit zu lang, das wird von gelungenen Nummern wie „All Over But The Shouting“ sowie der passionierten Gitarrenarbeit des Duos Linsk und Tailer – in „21st Century Man“ fühlt man sich gar an alte Megadeth erinnert – allerdings problemlos aufgewogen. Abschließend sei noch erwähnt, dass OVERKILL wie schon auf den vorangegangenen Platten auch auf ihrem neuen Album wieder eine absolut makellose Produktion zustande gebracht haben, die nicht nur von einem gewohnt direkten, mächtigen Schlagzeug, sondern auch von angenehm organischem Gitarrensound lebt.

Letztendlich muss es wohl genau so sein, wie Mr. „Blitz“ Ellsworth sagt: OVERKILL kümmern sich nicht um das, was war oder was sein kann, sondern leben für den Moment – das merkt man „The Electric Age“ auch mehr als deutlich an, denn hier zeigt sich die Truppe wieder von einer etwas anderen Seite als auf der vorangegangenen Platte. Frisch und unverbraucht klingen die Herren aber allemal, weshalb „Blitz“ und Co. auch im neuen Jahr uneingeschränkt zu empfehlen sind.

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Wertung: 8.5 / 10

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