Review Planks – Funeral Mouth

  • Label: Golden Antenna
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Sludge / Drone

Erst 2007 gegründet, haben die Mannheimer PLANKS neben einer Reihe kleinerer Veröffentlichungen bereits zwei Studioalben auf dem Konto – mit „Funeral Mouth“ erscheint dieser Tage das dritte Album des deutschen Trios.

Ehemals als Sudge-Band gegründet, ist der Stil der Mannheimer heute als interessante Mischung aus Elementen des Black, Death und Doom Metal zu charakterisieren, der – natürlich – eine gewisse Sludge-Affinität nicht gänzlich verloren gegangen ist:
Mächtige Riffs, der sehr eigene, aber stimmige Gesang von Fronter Ralph Schmidt, welcher ein wenig an Kirk Windstein von Crowbar denken lässt, sowie abwechslungsreiche Songkonstrukte, bei denen Clean-Passagen ebenso ihren Platz eingeräumt bekommen, wie schwere Doom-Parts oder kurze Raserei-Attacken sorgen hier für packende Atmosphäre. Dass diese im Verlauf des Albums nicht ein einziges Mal abreißt, sondern sich wie ein gewaltiger schwarzer Strom durch die düsteren Schluchten von „Funeral Mouth“ frisst und alles mitreißt, was ihm in die Quere kommt, liegt dabei vor allem am sehr durchdachten Stil von PLANKS: „Funeral Mouth“ wirkt zu jeder Zeit bis ins kleinste Detail ausgefeilt – und wenn das Detail die Gradlinigkeit mancher Kompositionen ist.Wer sich mit PLANKS beschäftigt, sollte sich im Klaren sein, dass es im Großen und Ganzen auch genau dabei bleibt – viel Zeit für Variation oder Blicke über den Tellerrand nehmen sich PLANKS in der Tat nicht, so dass schon der Klargesang in „Scythe Imposter“ eine kleine Überraschung darstellt. Doch gerade hierdurch zeichnet sich „Funeral Mouth“ aus: simple, aber kraftvolle Arrangements, die stilistisch einheitlich, konsequent über die gesamte Spielzeit durchgezogen werden. Monoton? Mitunter. Langweilig? Mitnichten.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei natürlich der Klang der Platte – wäre doch das kraftvollste Riff witzlos, wäre der Sound nicht im Stande, eben jene Energie zu transportieren. Doch auch in diesem Punkt haben PLANKS mit ihrem dritten Album alles richtig gemacht – und mit den Lunarcity Studios (Darmstadt) von Lari Eiden für die Aufnahmen, sowie Die Tonmeisterei für das Mastering genau die richtige Wahl getroffen: Brilliant, druckvoll, natürlich und garstig zugleich, unterstreicht er all jene Aspekte, die die Musik von PLANKS ausmachen.

Mit „Funeral Mouth“ legen die Baden-Württemberger PLANKS ein mehr als amtliches drittes Album vor, welches gleichermaßen mit Eigenständigkeit punktet wie mit einer erdrückend dichten Atmosphäre. Gewiss, Vielseitigkeit ist keine Stärke des Albums – das jedoch stört hier zu keiner Sekunde, trägt doch gerade diese stilistische Beharrlichkeit einen beachtlichen Anteil zur Stärke von „Funeral Mouth“ bei. Ein großartiges Album für graue Herbsttage. Und – offensichtlich – für sonnige wie den heutigen.

Wertung: 8.5 / 10

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