Review Satyricon – The Age Of Nero

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Black Metal

Zwei Jahre nach „Now, Diabolical“ melden sich Satyr und Frost mit ihrem siebten Album „The Age Of Nero“ zurück. Was mit rohem Black Metal auf der „Dark Medieval Times“ Anfang der 1990er begann und spätestens bei „Volcano“ in groovigem Black Metal endete, erreicht nun, Anno 2008, eine neue Ebene. SATYRICON gehen den eingeschlagenen Weg mit „The Age Of Nero“ konsequent weiter, soviel ist schon mal klar. Auch wenn sie den Sound nicht mehr so glasklar wie auf dem letzten Silberling aus den Boxen dröhnen lassen, werden Fans der frühen SATYRICON erneut ihre Mühe haben.

SATYRICON beerdigen mit diesem Album endgültig das Kapitel „True Norwegian Black Metal“, lassen den Groove und den Rock ‚N‘ Roll noch deutlicher heraushängen und ordnen sich somit selbst irgendwo zwischen „Volcano“ und ihrem letzten Werk ein. Ein Schritt zurück also, der gleichzeitig eigentlich keiner ist, da man sich musikalisch im Vergleich zu den letzten 2 Jahren kaum neu erfunden hat.

SATYRICON sind scheinbar, wie viele ihre Kollegen, von der „Stagnation auf hohem Niveau“-Krankheit befallen. Vorbei sind die Zeiten, wo man mit jedem Album die Szene zumindest teilweise auf den Kopf stellte. Alles klingt wie eine Neuinterpretation der letzten beiden Alben, mit dem Vorteil, dass dies auf einem solchen musikalischen Niveau stattfindet, dass man SATYRICON kaum etwas vorwerfen kann: Frost malträtiert das Schlagzeug zwar sehr minimalistisch, wird durch geschickt platzierte Fills seinem Ruf als einer der besten Drummer des Genres aber durchaus noch gerecht, und auch die Riffs aus Satyrs Feder haben nichts an Prägnanz verloren.

Neben den bereits von der gleichnamigen EP bekannten Stücken „My Skin Is Cold“ (welcher auf dem Album erfreulicherweise etwas rotziger daher kommt) und „Black Crow On A Tombstone“ überraschen vor allem die Songs „The Wolfpack“ und „Die By My Hand“. Ersterer aufgrund des sehr simplen und daher leicht ins Ohr gehenden Riffings. Hier fällt erneut auf, wie sehr der Groove in den Vordergrund gerückt ist und eine Atmosphäre wie einst bei „Mother North“ nicht mehr oder nur gering aufgebaut wird. Zweiterer fällt wegen des enormen Tempos und der genau im richtigen Moment einsetzenden Chöre äußerst positiv auf. „The Sign Of The Trident“ sowie „Commando“ stehen dem ganzen in nichts nach. Lediglich „Last Man Standing“ ist als kleiner Aussetzer auf dem sonst sehr konstanten Album zu verbuchen.

So bleibt am Ende von „The Age of Nero“ ein leicht bitterer Beigeschmack. Das Album als Ganzes ist äußerst gelungen und kann ohne Probleme mit den Vorgängern mithalten, doch irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass bei SATYRICON ein wenig Sand ins Getriebe gekommen ist und der musikalische Stillstand droht. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Sand bis zum nächsten Album wieder etwas löst. Bis dorthin kann diese Scheibe mit dem Prädikat „empfehlenswert“ – wenn auch mit Einschränkungen – in der Anlage rotieren.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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