BLECH Folge 44: Metal und Fantasy – mit Beiträgen von Nora Bendzko

Wer wünscht sich angesichts der Weltlage nicht eine kleine Auszeit von der Realität? So geht’s offenbar vielen – auch im Metal, und das nicht erst seit gestern.

Von psychedelischen Tolkien-Traumwelten der 70er über Manowars Conan-Hommagen, Drachentöter-Power-Metal der Jahrtausendwende bis hin zur metallischen Adaptionen von Fantasy-Computerspielen und natürlich dem Gesamt-Œuvre von Blind Guardian sind magische Welten seit jeher fester Bestandteil der Metal-Kultur.

Aber warum ist Metal von Fantasy so begeistert wie Gollum von Saurons Ring? Unterstützt von Gastbeiträgen von Fantasy-Autorin und Metal-Sängerin Nora Bendzko (“Die Götter müssen sterben”) gehen wir der Sache auf den Grund.

Wie klingt Fantasy? Welche Metal-Genres sind besonders empfänglich dafür? Welche Autor*innen und Stoffe werden bevorzugt behandelt und welche Bands erschaffen lieber eigene Welten? Was für Menschen hören so etwas eigentlich – sind die klassische Underdog-Heldenreise und der Krieg Gut gegen Böse, die der Metal feiert, anschlussfähig für alle? Ist Metal überhaupt auf der Höhe aktueller Fantasy-Trends? Und ist das alles nur Eskapismus – oder steckt mehr dahinter?

Wir hauen uns unsere persönlichen Lieblings-Fantasy-Metal-Songs um die Elfenohren und diskutieren, was epischer Sound für uns bedeutet. Martina infodumped über Elric von Melniboné, während Justus lieber Sludge mit Bierdosen-Rüstungen genießt. Wir hadern mit der Definition von “Low Fantasy”, fragen uns, warum es keinen Harry-Potter-Metal gibt, und wühlen uns durch die Tiefen von Reddit, um Dungeons-and-Dragons-Metal jenseits von Visigoth und metallische Adaptionen von “Game of Thrones” und den Werken von Brandon Sanderson zu finden – um am Ende doch immer wieder bei Blind Guardian zu landen.

Die in dieser Folge erwähnten Songs findet ihr wie immer auf der BLECH-Playlist.

Martinas Fantasy-Buchtipps:

  • Nora Bendzko “Die Götter müssen sterben”
  • N. K. Jemisin “The Fifth Season”
  • Kerstin Hall “Asunder”
  • Tasha Suri “The Jasmine Throne”

Shownotes:

Led Zeppelin psychedelisch-fantastisch in “The Song Remains the Same”

BLECH-Folge zu Metal und Romantik

Red Fang: Video “Prehistoric Dog” mit Bierdosen-Rüstungs-Splatter

Blind Guardian: In-Game-Concert im Spiel “Sacred”

Wolfgang Hohlbein hat mit Manowar zusammengearbeitet

Nora Bendzkos Band “unfaehig”

LeGuin und Tolkien – Zitate über Escapism


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2 Kommentare zu “BLECH Folge 44: Metal und Fantasy – mit Beiträgen von Nora Bendzko

  1. Mega coole Folge, holt mich voll ab! Vielen Dank dafür, ich fand sie sehr spannend.

    Eine Frage stellt sich mir – mit Hunger auf Schinken – nach Hörende gerade: Was ist unter dem Blickwinkel Fantasy eure Sicht auf Erzählungen, die in der Mythologie verankert sind? Ich studiere gerade an Finntroll herum. Klangmässig sehr anders, als alles, was ihr so erwähnt habt. Inhaltlich geht es wiederum praktisch ausschliesslich um Trolle also in der Fantasy häufig auftauchende Wesen (z. B. auch „Die Trolle“ von Christoph Hardebusch). Aber dennoch nicht der erste Gedanke beim Thema Fantasy. Ich bin unschlüssig.

    Und zu Conan möchte ich euch zusätzlich zu euren Nennungen die Power Metal-Band Nemedian Chronicles empfehlen. Wenn ihr Power Metal und Swords&Wizardry mögt, lohnt es sich, mal in deren Album The Savage Sword reinzuhören.

    Bezüglich der frauenermächtigenden Fantasy haben übrigens Smoulder ein bisschen was (inkl. Coverbilder) anzubieten.

    Zuletzt verbleibe ich mit dem Wunsch, dass ihr eine solche Folge auch mit Science-Fiction macht.

    1. Hallo Clemens, danke das freut uns sehr, dass dir die Folge gefallen hat! Mythologie hatten wir bei der Recherche außen vor gelassen und uns auf Bands fokussiert, die konkrete Werke von Fantasy-Autor*innen thematisieren – sonst hätte die Folge drei Stunden lang sein müssen :D Z

      Finntroll hätte ich jetzt auch viel eher unter der Pagan-Thematik gesehen als als Fantasy-Band, aber dazu bin ich da in den Lyrics nicht tief genug drin. Über Trolle und Orks in fantastischer Literatur und wie diese dargestellt und funktionalisiert werden könnte man vermutlich auch ne ganze Doktorabeit schreiben.

      Und eine Sci-Fi-Folge machen wir definitiv irgendwann!

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