Review Lethe – When Dreams Become Nightmares

  • Label: Debemur Morti
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Electronic

Hast du schon einmal überlegt, wie die Tracks „Nobody Wants The Truth“ von „How The World Came To An End“ (2007) oder „Diving With Your Hands Bound (Nearly Flying)“ von „Vilosophe“ (2003), beides Songs der norwegischen Avantgardisten von Manes, mit Anna Murphy, der Sängerin der Folk-Metal-Band Eluveitie, klingen würden? Falls nicht, aber an der Beantwortung der Frage trotzdem Interesse besteht, solltest du dir das Debüt „When Dreams Become Nightmares“ von LETHE holen, der Kollaboration von eben jener Sängerin und dem Mastermind der erwähnten Manes, Tor-Helge Skei.

2012 mit der Prämisse ins Leben gerufen, dass es für das Duo Murphy und Skei keine Regeln, Erwartungen und Kompromisse geben wird, verdeutlicht besonders die Genre-Bezeichnung des Labels Debemur Morti Productions, dass sich die beiden daran hielten: „Metal/ Trip Hop/ Electro/ Pop/ Experimental-Project“. Eine Berechtigung besitzen alle erwähnten Genres, denn tatsächlich überraschen LETHE mit einem akzentuierten metallischen Gitarren-Spiel, elektronischen Klangteppichen in jedem Song, harmonisch-poppigen Gesangslinien, Trip-Hop-Einschüben und einer ungewohnten, experimentellen Song-Struktur. Das führt dazu, dass der Hörer nach dem erstmaligen Durchlauf der Scheibe geplättet ist von so vielen angenehm klangvollen Eindrücken, beruhigend ambienten Parts, hypnotisch fesselnden und mitreißend kraftvollen Momenten und „When Dreams Become Nightmares“ sofort wieder hören möchte. Schwer ist es, einen einzigen Song als Anspieltipp hervorzuheben, wenn jeder der zehn Tracks durch seine individuelle Kraft zu überzeugen weiß und das Album nicht eine unharmonische Klangfolge zu verzeichnen hat. Und auch wenn experimentelle Werke oft einen nervenaufreibenden und kräftezerrenden Eindruck hinterlassen: Nach den 55 Minuten, mit denen sich LETHE erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, geht der Zuhörer tiefenentspannt seinen Weg.

Eines sollte gesagt werden: „When Dreams Become Nightmares“ ist mehr als nur ein passabler Lückenfüller bis zum angekündigten neuen Album von Manes und es ist alles andere als ein netter Versuch zweier Musiker aus verschiedenen Genres, just for fun Musik zu kreieren. LETHE bringen bereits auf ihrem Debüt die notwenige musikalische Reife mit, um als ernstzunehmendes Projekt mit unverwechselbaren Songs positiv auf sich aufmerksam machen zu können. Murphy und Skei überspringen mit Leichtigkeit die Suche nach ihrem musikalischen roten Faden, den Bands häufig erst nach den ersten Veröffentlichungen finden, und präsentieren ein tiefgründiges, packendes und im höchsten Maße gelungenes Debüt!

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Wertung: 9 / 10

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