Konzertbericht: Bury Tomorrow w/ Employed To Serve, Blood Youth

07.12.2019 Dresden, Erlwein Capitol


Bury Tomorrow sind wohl aktuell eine der heißesten jungen Metalcore-Bands des Planeten. Wenn diese nun auf ihrer aktuellen Tour die Underground-Senkrechtstarter von Employed To Serve mitbringen, verspricht dies ein gelungener Abend zu werden. Abgerundet wird das Paket durch Blood Youth – einer weiteren jungen britischen Band.

Diese beginnen den Reigen pünktlich um halb Acht. Allerdings muss man schon auf die Bühne schauen, um BLOOD YOUTH zu identifizieren. Rein musikalisch könnten auch Korn auf der Bühne stehen, denn deren Musik ist ganz offensichtlich die Hauptinspirationsquelle der jungen Briten. Das ist natürlich absolut nicht neu oder originell, sorgt aber live einfach nur für gute Laune. Satt groovende Riffs, jede Menge Bounce und das Wechselspiel aus Shouts und Klargesang sind – bei kompetenter Umsetzung – schlicht ein Erfolgsrezept. Zudem spielt die Band mit einer unglaublichen Energie und Authentizität, sodass man ihnen gern den musikalisch engen Horizont verzeiht und fröhlich den Kopf schüttelt.

  1. Spineless
  2. Playing The Victim
  3. Keep You Alive
  4. {51/50}
  5. Nerve
  6. Hate
  7. Starve

Dieser unterhaltsamen Vorstellung folgt ein – ebenfalls sehr unterhaltsamer – massiver Abriss. Denn EMPLOYED TO SERVE sind auf der Bühne vor allem eines – unaufhaltsam. Mit unfassbarer Energie und Brachialität prügeln sich die Engländer durch ihr Set, wobei der Dauerbeschuss immer wieder durch, nicht minder vernichtende, Breaks, Grooves und Beat Downs aufgebrochen wird. Gitarrist Sammy ist die Bewegungsfreude des Publikums offensichtlich zu wenig (“Move – this is a metal show! If you just want to stand there go watch it on YouTube!“), was dieses nach entsprechendem Hinweis umgehend korrigiert. So wird ausgiebig gemosht, gesprungen und im Circle Pit eskaliert, angetrieben von Justines knallharten Shouts. Brachialer Abriss mit Texten denen ein soziales Gewissen innewohnt – Herz was willst du mehr?

  1. Eternal Forward Motion
  2. Beneath It All
  3. Dull Ache Behind My Eyes
  4. Harsh Truth
  5. Owed Zero
  6. Void Ambition
  7. Good for Nothing
  8. Force Fed
  9. I Spend My Days (Wishing Them Away)

Hauptact am heutigen Abend sind aber trotzdem unzweifelhaft BURY TOMORROW. Die Luft knistert regelrecht vor gespannter Erwartung, ehe die Engländer die Bühne unter lautem Jubel betreten und mit „No Less Violent“ furios in ihr Set starten. Dieses besteht primär aus ihrem aktuellen Album „Black Flame“, welches heute Abend in voller Länge und Albumreihenfolge dargeboten wird. Das mag auf den ersten Blick bei einer so jungen Band und ebenso jungem Album befremdlich wirken. Allerdings zeigt sich sehr schnell, warum diese Platte so gefeiert wurde, da jeder Song sofort zündet und die Dynamik des Albums sich auch live problemlos auf die Anwesenden überträgt. Sei es die brachiale Härte von „Knife Of Gold“, das fulminante „Stormbringer“ oder der Closer „Peacekeeper“ – Schwächen sind hier schlicht nicht auszumachen. Das erklärt ebenso, warum BURY TOMORROW momentan die vielleicht beste Metalcore-Band sind. Denn so energiegeladen und heftig sind Genregrößen wie Killswitch Engage schon Jahre nicht mehr… Die Klasse der Band wird vom Publikum mit ausgiebigem Applaus und Bewegungsdrang beantwortet, sodass die Spielzeit wie im Fluge vergeht. Glücklicherweise sparte es sich die Band, sich zu verabschieden und kurz darauf die Bühne erneut zu betreten, sondern haut einfach noch vier weitere Granaten raus („Glasswalk“, „The Grey (VIXI)“, „You & I“ und „Man On Fire“) bevor man sich dann dankend verabschiedet und ein rundum zufriedenes Dresdner Publikum zurücklässt.

  1. No Less Violent
  2. Adrenaline
  3. Black Flame
  4. My Revenge
  5. More Than Mortal
  6. Knife of Gold
  7. The Age
  8. Stormbringer
  9. Overcast
  10. Peacekeeper
  11. —————-
  12. Glasswalk
  13. The Grey (VIXI)
  14. You & I
  15. Man On Fire

So bleibt abschließend festzuhalten, dass ein solcher Abend nur als rundum gelungen bezeichnet werden kann. BLOOD YOUTH wärmten die Menge grundsolide auf, EMPLOYED TO SERVE verdeutlichten (erneut), warum jede Lobeshymne auf sie gerechtfertigt ist und BURY TOMORROW zeigten, wo der Metalcore-Hammer hängt. Besser geht’s nicht.

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Fotos von: Christoph Emmrich

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