Review Destruction – The Curse Of The Antichrist – Live In Agony (Live)

Wenn die Herren um Marcel „Schmier“ Schirmer zum Konzert laden, lässt sich wohl kein echter Thrasher lange bitten – steht der Name DESTRUCTION doch schon seit mittlerweile 25 Jahren für deutsche Wertarbeit in Sachen Thrash Metal.Und genau dieses Jubiläum habt das Trio zum Anlass genommen, sieben Jahre nach „Alive Devastation“ das dritte Live-Album in Angriff zu nehmen.

Grundstock der Aufnahmen bildet der Jubiläumsgig auf dem Wacken Open Air 2007, jedoch entschied man sich gegen eine Veröffentlichung des Gigs in Originalform – statt dessen wurde der Mitschnitt um weitere Songs, die in Tokyo aufgenommen wurden, erweitert.
Man mag von dieser mittlerweile weit verbreiteten Methode halten was man mag, zumindest bescherte sie dem Fan in diesem Fall eine wirklich umfangreiche Veröffentlichung: 22 Stücke haben es auf die zwei Silberlinge geschafft, Thrash Till Death sogar zweifach – wenn das mal kein Statement ist…
Und in der Tat, Thrash pur wird dem geneigten Fan geboten: Ob der Opener „The Bucher Strikes Back“, Klassiker wie „Nailed To The Cross“ und „Antichrist“ oder die Hits des neuen Albums, das mit „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“, „Urge [The Greed Of Gain]“ und „The Alliance Of Hellhoundz“ mit nur drei Tracks sicht übermäßig stark vertreten ist – die Songs kommen mit Macht und auf den Punkt gespielt, gehüllt in ein überaus druckvolles Soundgewand, das überzeugender kaum sein könnte.
Wer auf dem Wacken Open Air 2007 zugegen war, weiß bereits, dass hier bei letztgenanntem Song mit diversen Gastmusikern einiges geboten war – wenn auch nicht alles zu 100% rund lief. Dennoch fand diese Performance natürlich ihren Weg auf das Album, und so kann man nun auch zu Hause in den Genuss des Heavy-Metal-Chors bestehend aus Gastsängern Peter „Peavy“ Wagner (Rage), Bobby „Blitz“ Ellsworth (Overkill), Oddleif Stensland (Communic) und last but not least Tom „Angelripper“ Such der Landsmänner Sodom – wenn man auch zugeben muss, dass die Kollaboration der fünf Sänger live nicht ganz so gut funktioniert wie auf dem Studio-Album, ist die Aktion doch zumindest sehr sympathisch.
Sympathisch wirkt auch Sänger Schmier, wenn er mit seinen gewohnt fannahen, teils etwas schmierigen (sorry, aber der musste jetzt sein) Ansagen das Publikum anheizt – welches auf der CD jedoch leider bisweilen etwas zu kurz kommt: So wirkt Schmier gelegentlich etwas alleingelassen, wenn er scheinbar einsam sein „Hey, Hey…“ ins Mikrophon brüllt – dass das Publikum ihn hier im Stich gelassen haben könnte, wage ich auszuschließen.

Insgesamt bekommt man mit “ The Curse Of The Antichrist – Live In Agony“ ein gelungenes Doppel-Live-Album, das nicht nur Neueinsteigern einen guten Überblick über das Schaffen der Band bietet, sondern auch dem Die-Hard-Fan viel Freude bereiten wird – lediglich die bereits Eingangs erwähnte Vorgehensweise, Mitschnitte verschiedener Konzerte zu benutzen, dämpft meine Euphorie:
Hätte man zumindest jede der beiden CDs am Stück aufgenommen, so wäre man auf die gleiche Materialmenge gekommen und es hätte sich trotzdem ein stimmiges Bild ergeben. So jedoch ist es zum Einen der reinste Atmosphärekiller, wenn im ersten Song Wacken, später dann Tokyo auf Japanisch begrüßt wird, zum Anderen geht es meines Erachtens auch etwas an der Sache vorbei – erst recht, wenn es in solchen Stilblüten wie zwei Versionen des gleichen Songs auf einem Release endet – eine hätte es durchaus auch getan.

Keine Wertung

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert