Review Megadeth – Warheads On Foreheads

  • Label: Universal
  • Veröffentlicht: 2019
  • Spielart: Thrash Metal

35 Jahre Bandbestehen wollen gefeiert werden – und zwar angemessen. Was würde sich dazu besser eignen, als die Geschichte der Band noch einmal gebündelt Revue passieren zu lassen – in Form eines Best Ofs. Das dachte sich offensichtlich auch Dave Mustain und hat nun 35 Tracks seiner Band MEGADETH zusammengefasst. Diese Idee ist durchaus gut. Wie so oft bei Mustaine sind aber nicht alle Ideen gut. Die erste schlechte hier – der Name der Compilation: „Warheads On Foreheads“.

Schlimmer allerdings ist noch das Cover dieser Veröffentlichung. Pluspunkt: Vic Rattlehead ist – im Gegensatz zu den letzen Alben – wieder zu sehen. Aber was zur Hölle ist mit dem Flugzeug los, auf dem er da sitzt? Hochgeklappte Flügel und vollkommene Überbeladung mit jeder Menge Bomben und Raketen unterschiedlichster Größe? Naja, wohl frei nach dem Motto „viel hilft viel“. Egal, denn der Rest von „Warheads On Foreheads“ ist wirklich ansprechend gestaltet. Schickes Digi zum ausklappen, ein Booklet, in dem alle Tracks, die auf den drei CDs enthalten sind, mit Ursprungsalbum und Credits verzeichnet sind – da kann man nicht meckern.
Hier wird allerdings schnell ersichtlich, dass MEGADETH nicht nur Klassiker wie „Peace Sells…But Who’s Buying?“, „Rust In Peace“ oder „Countdown To Extinction“ veröffentlicht haben, die auch alle dementsprechend mit zwei, drei oder gleich vier Tracks vertreten sind. Daneben gibt es eben auch die weniger guten Entscheidungen Mustains, die in schlechten Alben wie „Cryptic Writings“, „Risk“ oder dem wirklich schlimmen „Supercollider“ resultierten. Dass diese Scheiben auf „Warheads On Foreheads“ nicht einfach ausgespart wurden, sondern alle wenigstens mit einem Song vertreten sind, ist aller Ehren wert.
Die Anordnung der Nummern folgt sinnvoller Weise der Chronologie der Veröffentlichungen von MEGADETH, beginnt also mit dem Debüt „Killing Is My Business… And Business Is Good“. Bereits so zeitig in ihrer Karriere konnte die Band damals Hits wie „The Conjuring“ und „Mechanix“ (welches manche ja für die bessere Version von Metallicas‘ „The Four Horseman“ halten) für sich verbuchen.
Im weiteren Verlauf finden sich natürlich Unmengen weiterer Hits der Band, wie etwa „Hangar 18“, „Symphony Of Destruction“, „In My Darkest Hour“ oder „Sweating Bullets“, um nur ein paar zu nennen. Dass MEGADETH musikalisch immer zu Großem fähig waren, steht wohl für niemanden zu Debatte und wird hier noch einmal eindrucksvoll untermauert.
Schade hingegen ist, dass etwa der Titeltrack von „Peace Sells…But Who’s Buying?“ oder das geniale „Hook In Mouth“ (von „So Far, So Good, So What!“) fehlen. Auch sind die wirklich starken Alben der jüngeren Bandgeschichte wie „Endgame“ und „Th1rt3en“ jeweils nur mit einem Track auf „Warheads On Foreheads“ vertreten, was der Qualität dieser Platten nicht gerecht wird.

Bei einer Compilation kann man immer vortrefflich über die Auswahl der enthaltenen Songs streiten und das ist auch auf „Warheads On Foreheads“ nicht anders. Oder man lässt es einfach, denn MEGADETH haben hier ein wirklich gutes und Freude bereitendes Best Of vorgelegt, das der Band und ihrem Schaffen gerecht wird. Dreieinhalb Dekaden sollen ja auch gebührend gefeiert werden und MEGADETH tun mit „Warheads On Foreheads“ genau das.

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