Review Urarv – Argentum (EP)

  • Label: Svart
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

Erst 2017 veröffentlichte Björn „Aldrahn“ Dencker, Mitbegründer und ehemaliger Sänger der Avantgarde-Black-Metal-Legende Dødheimsgard, das erste Album mit seinem neuen Projekt URARV. Nachdem der Norweger dabei anscheinend deutlich produktiver war als nötig, schieben Svart Records mit „Argentum“ nun gleich noch eine zweite Veröffentlichung nach, die bei der Albumproduktion übrig gebliebenes Material enthält.

Kritisch betrachtet klingt das zunächst nach plumper Resteverwertung. Musikalisch ist „Argentum“ jedoch, anders als die Titel „Aurum“ (Gold) und „Argentum“ (Silber) suggerieren, keinesfalls weniger edel: So ist „Argentum“ insgesamt vielleicht einen Tick weniger experimentell, gerade was Aldrahns auf „Aurum“ bisweilen doch vogelwilden Gesang angeht.

Ansonsten finden sich auf „Argentum“ wenig Anhaltspunkte, warum diese Songs es nicht auf die „Hauptveröffentlichung“ geschafft haben: Das spannend komponierte, im Sound rohe, aber durch einen sehr präsenten Bass auch druckvolle Material dürfte bei jedem Freund experimentell angehauchten Black Metals Interesse wecken. Dieses ist auch von Nöten – denn mit einem Durchlauf ist es bei „Argentum“ ebensowenig getan wie bei seinem goldenen Vorgänger.

Auch beim „Restmaterial“ handelt es sich nicht um verkopften Avantgarde mit vertrackten Rhythmen oder verrückten Arrangements – die Riffs fallen diesmal sogar noch einen Tick Black-Metal-typischer aus. Wie schon „Aurum“ zieht auch „Argentum“ seinen verschrobenen Charakter viel mehr aus den für Black Metal ungewohnt verspielten Bassläufen sowie – natürlich – dem bunten Mix an Gesangsstilen, die Aldrahn zur Interpretation seiner Texte einsetzt.

Mit „Argentum“ legen URARV zwar „nur“ eine Sammlung der Überbleibsel aus dem Produktionsprozess des Debüts „Aurum“ vor. Diese Überbleibsel stehen dem auf dem Album veröffentlichten Material qualitativ jedoch in nichts nach, so dass die EP jedem Fan des Projektes als Ergänzung des Erstlingswerkes empfohlen werden kann. Wer mit URARV bislang nicht in Berührung gekommen ist, findet über die EP vielleicht sogar leichter Zugang zum ohne Frage recht kauzigen Black Metal der Norweger.

Keine Wertung

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