Review August Burns Red – Messengers

„Messengers“ von AUGUST BURNS RED – ein wahrlich ausdrucksstarkes Werk. Der Bandname entstand übrigens dadurch, dass ein Mädchen namens August einen Hund namens Redd, der in irgendeiner Weise mit der Band in Verbindung stand, in einem Akt der Rache abfackelte. So viel zur Ethymologie. Zur Musik: AUGUST BURNS RED machen genau da weiter, wo sie mit „Thrill Seeker“ aufgehört haben, wenn auch mit anderer Besetzung, denn in der Zwischenzeit sind ein neuer Shouter, Jake Luhrs, der allerdings sehr stark an seinen Vorgänger Josh McManness erinnert, und ein neuer Bassist, Dustin Davidson, hinzugestoßen.

Wie auch schon in „Thrill Seeker“ hauen AUGUST BURNS RED mit ihrem technischen Metalcore alles kurz und klein – da brennt nicht der Hund, sondern der Baum. Am Sound hat sich allerdings etwas geändert, denn anders als auf „Thrill Seeker“, wo sich noch jeder Song von vorne bis hinten entwickelte, werden hier immer schon zu Beginn der Songs die Holzknüppel ausgepackt – auch dank guter Produktion, die Gitarren schneiden so richtig tief ins Fleisch und die Schlagzeugbeats krachen und scheppern heftigst in die Gehörgänge. Allerdings ist der eben angesprochene Punkt das zweischneidige Schwert dieser CD, an dem sich sicher auch der ein oder andere Geist scheiden wird In ihrem Bestreben, möglichst fies und brachial zu klingen, vergessen AUGUST BURNS RED hin und wieder, dass es nicht immer NUR brutal sein muss. Song 3 der Platte, „Back Burner“, bringt es in fünf Minuten auf sage und schreibe fünf (!) Breakdowns, die alle schön abwechslungsreich sind und Songs wie „The 11th Hour“ und „Back Burner“ holzen derart schnell vorneweg, dass man kaum noch hinterherkommt, aber es fehlt einfach ab und zu an Abwechslung.

Ein Quäntchen mehr Eingängigkeit hätte sicher nicht geschadet. Die gibt es nämlich als solche nur in den beiden melodischen Highlights der Platte, „Composure“ und „Redemption“. Ersterer ist bis heute der einzige Song von AUGUST BURNS RED, der über so etwas wie einen Chorus verfügt und letzterer setzt auf äußerst melodische und ungewohnt Dur-lastige Gitarrenriffs.

Abschließend lässt sich also Folgendes feststellen: „Messengers“ ist für AUGUST BURNS RED kein Schritt nach hinten. Dazu sind die zahlreichen Breakdowns viel zu abwechslungsreich, die Gitarrenarbeit zu hochwertig, das Songwriting der Band zu ausgefeilt und die paar Hits auf dem Album zu ohrwurmlastig. Allerdings ist es auch kein Schritt nach vorne, denn dafür sind es einfach zu viele Breakdowns, zu wenige Innovationen, und zu wenig Luft für den Hörer, um mal zu verschnaufen. Stagnation auf hohem Niveau also..

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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