Review Dew-Scented – Icarus

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Es riecht wieder nach Tau! Die Rede ist natürlich von den deutschen DEW-SCENTED, die mit „Icarus“ gut zwei Jahre nach „Invocation“ schon wieder ein Album auf der Pfanne haben.

Das zeichnet sich vorrangig durch eins aus: Speed. Der Opener „Sworn To Obey“ macht das perfekt vor, jagen DEW-SCENTED den Hasen hier doch mit klassischen Thrash-Gitarren über den Rasen, um das Lied dann mit einem kurzen Break und flotten Soli zum Abschluss zu bringen. Präzise und auf den Punkt. So und nicht anders lassen sich auch die Songs „Thrown To The Lions“, „Perpetuated“ und „Gleaming Like Silver“ beschreiben – die Vorgehensweise ist dort praktisch die selbe. Das heißt aber nicht, dass „Icarus“ Gefahr läuft, eintönig zu klingen, im Gegenteil. Besonders fetzig wird es, wenn die Niedersachsen das Tempo zu Gunsten von drückenden Moshparts drosseln, die stets von Double-Bass-Sechzehnteln untermalt werden.
Die dezenten Melodie-Einschübe, die „Icarus“ immer wieder offenbart, tuen der Platte darüber hinaus sichtlich gut: Die Gitarrenriffs sind ihrerseits zumeist in Moll-Skalen gehalten, da haben simple, eingängige Akkordfolgen wie in „Storm Within“ eine sehr erfrischende Wirkung. Den temporeichen Song „The Fall Of Man“ muss man diesbezüglich auch erwähnen – dieser beinhaltet mit Blastbeats, Tremolo-Picking und einer Menge tieferer Growls auch die deutlichsten Death-Metal-Einflüsse und ist gleichzeitig der abwechslungsreichste und insgesamt melodischste Track auf „Icarus“. Gitarrist Martin Vriesde tut sich hier ausreichend mit flinken Soli hervor.

Gegen Ende des Albums setzen DEW-SCENTED eher auf groovendes Midtempo, was sich in „Reawakening“ und „A Final Procession“ deutlich bemerkbar macht und der CD nochmal einen Schwank Abwechslung verleiht…. was ihr auch gut tut, da „Icarus“ vielleicht einen Tick zu geradlinig geworden ist. Spaß macht die Platte allemal, ist aber davon abgesehen nicht mehr als herkömmliche DEW-SCENTED-Ware.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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