Review Merrimack – Ashes Of Purification

  • Label: Season Of Mist
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Black Metal

Spätestens mit ihren letzten beiden Alben, „The Acausal Mass“ und „Omegaphilia“, konnten sich die Black-Metaller von MERRIMACK international einen wirklich guten Ruf erarbeiten. Nachdem das Interesse am Schaffen – und somit auch den Frühwerken – der Franzosen über die Jahre entsprechend gestiegen ist, veröffentlichen nach Nightmare Productions (2006) nun auch Season Of Mist deren Debütalbum „Ashes Of Purification“ in limitierter 500er-Auflage und (anders als Nightmare Productions) unter Verwendung des Original-Artworks neu.

Zielpublikum der Veröffentlichung sind entsprechend die über die Jahre dazugekommenen MERRIMACK-Fans, die für die auf 1000 Exemplare beschränkten Erstauflage zu spät kamen, aber ihrem Komplettierungsdrang nachgeben und auch dieses Album ihr Eigen nennen wollen. Denn wenn „Ashes Of Purification“ auch ein durchweg amtliches Debüt-Album ist, so handet es sich gewiss um keine genreprägende Veröffentlichung, die man aus musikalischer Sicht im Schrank stehen haben muss.

Sound wie Songs sind eher roh gearbeitet. Daran hat sich auch mit dem Re-Release nichts geändert. In Sachen Sound sind es vor allem die schnarrenden und quietschenden Gitarren und die nicht immer durchsetzungsfähigen Trommeln, die sofort auffallen – wenn auch nicht automatisch nur negativ: Einen gewissen Charme versprüht dieser Klang ja zugegebenermaßen. Musikalisch zeigen MERRIMACK für ein Debüt durchaus schon eine solide Leistung: Das Tempo wird hinlänglich variiert – mal geht der Furor mit ihnen durch, mal geht es eher im Midtempo zur Sache. Und gelegentlich verirrt sich sogar eine Clean- oder Akustikgitarre (oft, wie in „Blood“, auch etwas unvermittelt) ins ansonsten von harschen E-Gitarren dominierte Klangbild. Durch enorme Eigenständigkeit oder kompositorischen Witz, wie man ihn von den aktuellen Werken des in Paris ansässigen Quintetts her kennt, tut sich jedoch noch keiner der der insgesamt acht Songs hervor.

Die Wiederveröffentlichung von „Ashes Of Purification“ ist insofern klar ein Liebhaber-Release – wer seine MERRIMACK-Sammlung komplettieren will, kann dies nun endlich wieder ohne Probleme tun (wobei sich die Glaubensfrage stellt, ob eine Re-Release-Edition da überhaupt zählt?). Ansonsten ist „Ashes Of Purification“ allenfalls dem Black-Metal-Puristen, der sonst schon alles hat, zu empfehlen. Für alle anderen gibt es eine beträchtliche Zahl relevanterer Black-Metal-Platten, deren Erwerb vorzuziehen wäre.

Keine Wertung

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