Dezember 2014

Review Mesmur – Mesmur

  • Label: Code666
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Doom Metal

Der Winter ist gekommen, und mit ihm die Dunkelheit und Kälte. Mit „Mesmur“ legen die amerikanischen Funeral-Doomer MESMUR ein zur Jahreszeit passendes Debüt vor, das sich durchaus hören lassen kann.

Bereits der Opener weiß mit seinen für Funeral Doom nicht ungewöhnlichen zehn Minuten Spielzeit zu gefallen: Traurige Melodien, schleppende Riffs, bedächtiges Drumming und abgrundtiefe Growls erwarten den Hörer – Funeral Doom nach Lehrbuch also. Doch MESMUR geben sich damit nicht zufrieden: Stattdessen variieren sie das Tempo mitunter drastisch und streuen kurze Doublebass-Passagen ein, die anschließend abrupt wieder zu Downtempo-Doom münden.

Auch was die Klangvielfalt angeht, geben sich MESMUR experimentierfreudig. Atmosphärische Geräusche aus dem Synthesizer sorgen auf „Mesmur“ in unterschiedlichster Ausprägung für Abwechslung – als Klangelemente im Hintergrund ebenso wie als zarte Geigen- oder Klaviermelodie oder tragende Soundwand. Zwar kann der Sound des Albums nicht ganz mit Genregrößen wie Ahab mithalten, zumindest musikalisch jedoch geben MESMUR erkennbar ihr Bestes, um Anschluss zu finden.

Musikalisch lassen sich die Amerikaner bereits jetzt mit den großartigen Colosseum aus Finnland vergleichen. Zwar reicht „Mesmur“ bei aller Düsternis in Musik und Text noch nicht ganz an die vertonte Traurigkeit in der Musik des leider viel zu früh verstorbenen Juhani Palomäki heran – für ein Debüt ist das, was das Quartett aus North Carolina hier abliefert, jedoch mehr als gelungen.

So verlassen und einsam, aber zugleich rätselhaft und verlockend wie das gespenstische Szenario auf dem Cover von „Mesmur“ mutet auch die Musik der Amerikaner an: Trotz bisweilen weniger Noten gibt es hier stets viel zu entdecken. Für Fans der genannten Bands, wie auch Evoken, Esoteric, Seidr oder Mar De Grises allemal eine interessante Neuentdeckung, die es im Auge zu behalten gilt.

Wertung: 8 / 10

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