Review Sinsaenum – Ashes (EP)

  • Label: earMUSIC
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Death Metal

Seit ihrer offiziellen Gründung 2016 verlieren SINSAENUM keine Zeit – und das, obwohl es sich um das Projekt vielbeschäftigter Musiker wie Frédéric Leclercq (Dragonforce) und Joey Jordison (Ex-Slipknot, VIMIC) handelt. Auf das Debüt-Album „Echoes Of The Tortured“ lässt die Death-Metal-Formation nun ihre dritte EP „Ashes“ folgen.

Abzocke kann man dabei zumindest niemandem unterstellen: Schon rein quantitativ bekommt der Fan auf „Ashes“ mit sechs Songs und einer Spielzeit von stolzen 27:19 Minuten erfreulich viel geboten. Auch qualitativ gibt es wenig zu beklagen: Statt minderwertiger Live-Mitschnitte oder unzähliger Edits bieten SINSAENUM ihren Fans drei brandneue, EP-exklusive Songs, zwei Japan-Bonustracks des Debüt-Albums sowie einen Remix des Songs „Dead Souls“ von dem französischen Produzenten Frederic Duquesne.

Während das Artwork einmal mehr eher in Richtung Black Metal weist, präsentieren sich SINSAENUM auch auf „Ashes“ ohne Frage als technische Death-Metal-Band – bereits der kraftvolle Titeltrack als Opener der EP lässt daran keinen Zweifel. Doch obwohl Leclercq, Jordison und Konsorten dem modernen Sound und dem straighten Songwriting absolut treu geblieben sind, ist das neueste Resultat ihrer Mühen zugleich ihr musikalisch vielseitigstes Werk geworden. Mal sind die Riffs etwas thrashiger („Degeneration“), mal mit schwarzmetallenem Anstrich („2099“) versehen – und um ein flinkes Solo oder eine epische Melodieführung sind SINSAENUM auch nie verlegen. Den Rest erledigen die technischen Fertigkeiten der Musiker. Mit enormem individuellem Talent und der daraus resultierenden Präzision Schweizer Uhrwerke machen SINSAENUM „Ashes“ technisch absolut unangreifbar.

Wie das SINSAENUM-Debüt ist auch die „Ashes“-EP immer noch kein Wunderwerk überbordender Kreativität, wie man es von der illustren Schar prominenter Musiker, die hier mitwirken, vielleicht erwarten würde. Zumindest veranschaulicht diese EP jedoch – deutlich mehr als das in Sachen Spielzeit völlig ausufernde, kompositorisch dafür uninspirierte „Echoes Of The Tortured“ –, worin der Reiz bei SINSAENUM liegt. Diesmal geht das Konzept also auf. Es bleibt zu hoffen, dass es der Band gelingt, diesen Schwung auch auf das nächste Album mitzunehmen.

Keine Wertung

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert