Festivalbericht: Wacken Open Air 2019 – Der erste Eindruck

31.07.2019 - 03.08.2019 Wacken

30 Jahre WACKEN OPEN AIR, 20 Jahre SABATON, finale Festivalshow von SLAYER und einzige deutsche Festivalshow von DEMONS & WIZARDS. Das große Jubiläumsjahr konnte nicht voller bepackt sein und genau deshalb haben wir uns in der Zeit vom 31. Juli bis 03. August 2019 auch wieder auf das große W.O.A. begeben. Was wir erlebt haben, weshalb sich die Vergrößerung der Festivalarea nicht nur positiv ausgewirkt hat und warum wir uns teilweise vorkamen wie in den USA berichten wir ebenso.

Endlich ist es soweit. Das WACKEN OPEN AIR 2019 öffnet seine Pforten und so wird es, nach einem relativ kurzen Check In, Zeit sich das neue Festivalgelände mal etwas genauer anzusehen. Beim Blick auf das Infield fällt sofort auf, dass es deutlich mehr LED-Wände gibt als in den Jahren zuvor, diese jedoch im Hochformat verbaut sind. Vielleicht richtet man sich da ja schon ein wenig nach den ganzen Handyfilmern und Selfiejunkies. Auf jeden Fall zeigt sich im Laufe des Wochenendes des Öfteren, dass sie weniger geeignet sind, um das Geschehen auf den Bühnen würdig einzufangen. Noch auffälliger als die Änderungen im Infield sind natürlich die neue History Stage und der wirklich sehr große Supermarkt in direkter Nachbarschaft des Bullhead City Circus. Erstaunlicherweise bietet der Supermarkt seine Waren zu normalen Preisen an und auch die Pfandannahme mit mehreren Automaten ist vor Ort möglich.

Einige Meter weiter entdecken wir dann einen Infotruck der Bundeswehr und irgendwie wirkt es, als sei die Bundeswehr echt verzweifelt, wenn man tatsächlich versucht, ausgerechnet hier jemandem den Dienst an der Waffe schmackhaft zu machen. Eine direkte Altersbeschränkung scheint es nicht zu geben. Trotzdem erinnert das Szenario an die USA, wo es relativ normal ist, dass die (Teil-)Streitkräfte ganze Sport- und Unterhaltungsevents als Sponsor begleiten. Natürlich sind die weitere Bühne und der Infostand noch längst nicht alles an Unnötigkeiten auf dem W.O.A. 2019 und so gibt es auf der anderen Seite des Camping Plaza natürlich noch eine Gaming Area samt World-of-Tanks-Stand und echtem Leopardpanzer. Wer also möchte, kann sich das ganze Wochenende beim Hardcore-Gaming mit Matt Heafy (TRIVIUM) vergnügen. Sind wir ehrlich: Diese Art Wachstum ist einfach nur absurd und unnötig.

Ledigliche die Idee mit dem Supermarkt lassen wir mal ein wenig außen vor. Wieso? Einfach, weil man dadurch eventuell wirklich einiges an Gewicht bei der Anreise einsparen kann und vielleicht nicht so überdimensioniert einkauft. Die Idee der Pfandannahme ist definitiv praktisch, kann man doch seine Bierdosen bei jedem Gang zum Infield im Vorbeigehen abgeben. Ebenfalls über das neue Gelände verteilt gibt es Stände von Star Tankstellen, Wavin, Wera Tools und GP Joule. Bei GP Joule kann man zum Beispiel elektrische Geräte mit Hilfe von Muskelkraft aufladen. Nicht neu und auch nicht direkt auf den neuen Flächen finden sich weitere Stände von Sea Shepherd, Viva Con Aqua, Sea Watch und vielen weiteren Vereinen wie der DKMS. Selbst ein Foodsharing-Stand ist wieder vor Ort.

Bereits bekannte Attraktionen finden sich natürlich auch wieder: So bietet das Wasteland wieder wunderbare postapokalyptische Szenen und jede Menge Pyro und auch das Wackinger Village lockt neben Musik wieder mit allerhand Unterhaltung, wie Axtwerfen, Bruchenballturnier und Feuershow. Verteilt auf das gesamte Festivalgelände gibt es dann noch diverse kulinarische Erlebnisse zu entdecken. Sei es der Beyond Meat Burger, die veganen Falafel oder doch lieber der deftige Zyklopenspieß, verhungern muss jedenfalls niemand. Tatsächlich ist die weiter gestiegene Zahl an veganen und vegetarischen Angeboten ein positiver Trend, der auf dem WACKEN OPEN AIR 2019 zu erkennen ist.

Überhaupt ist Nachhaltigkeit eines der größeren Themen auf dem diesjährigen W.O.A. Dies zeigt die Wacken Future Factory, welche sich ebenfalls auf dem neu gewonnenen Gelände befindet. Hier werden unter anderem Themen angesprochen und erarbeitet, wie man das Festival selbst nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten kann und wie man die Region Wacken ganzjährig, unter Einbindung der sonst nur an wenigen Tagen genutzten Infrastrukturen des Festivals, touristisch erschließen kann. Leider ist uns ein Besuch der entsprechenden Podiumsdiskussionen im Laufe des Wochenendes aus zeitlichen Gründen nicht möglich, da immer noch die Musik im Vordergrund stehen soll. Man darf jedoch gespannt sein, welche Ergebnisse die Macher des W.O.A. demnächst präsentieren.

Dass Campingflächen gestrichen werden mussten, um alles unterzubekommen, rächt sich jedoch am späten Abend, als man Anreisende für Stunden im Kreis fahren lässt, weil erst neue Campingflächen freigemacht werden müssen. Den Abschluss unseres ersten Rundgangs macht der Biergarten, wo neben einigen Sitzgelegenheiten natürlich auch dieses Jahr wieder eine Bühne aufgebaut ist.

Wir hoffen, wir konnten euch einen ersten Eindruck vom WACKEN OPEN AIR 2019 und seinen Ausmaßen liefern. Im nächsten Teil unseres Berichtes geht es dann endlich um die Musik und um einige größere und kleinere Fehler in der Kommunikation.

>> Lies hier TEIL 1…

… unter anderem mit CESAIR, DRUNKEN BUDDHA und THE WILD! (Mittwoch) sowie AIRBOURNE, BEYOND THE BLACK, VERSENGOLD und SABATON (Donnerstag)!

Publiziert am von Christoph Ilius

Fotos von: Christoph Ilius

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