Festivalbericht: Wacken Open Air 2019 – Teil 1

31.07.2019 - 03.08.2019 Wacken

Willkommen zu Teil 1 unseres Berichts zum WACKEN OPEN AIR 2019, bei welchem es vor allem um die Musik der ersten beiden Festivaltage gehen wird und um Kapazitätsprobleme, Unwetterwarnungen und die nunmehr selbsternannte größte Band der Welt.

Erste Eindrücke zum Ambiente des 30. WACKEN OPEN AIR gibt es in unserem Berichtteil „Wacken Open Air 2019 – Der erste Eindruck“.

Mittwoch, 31.08.2019

Eröffnet wird der Mittwoch überraschenderweise nicht erst durch die WACKEN FIREFIGHTERS, welche später am Tag spielen werden, sondern schon deutlich früher auf mehreren Bühnen gleichzeitig. Bands wie DER FLUCH DES DRACHEN oder VICTIMS OF MADNESS machen dieses Jahr den Anfang und zur Premiere der neuen History Stage, welche aus Teilen der ersten Bühne des WACKEN OPEN AIRS gebaut wurde, dürfen zum Beispiel APRIL WEEPS im Rahmen des Metal Battle frühzeitig loslegen. BURNING WITCHES und SKEW SISKIN sind ebenfalls weit vor 15 Uhr schon auf den Bühnen aktiv und so gibt es mit Ausnahme des Infields schon überall reichlich Unterhaltung.

Slave To Sirens at Wacken Open Air 2019Die erste Show, welche wir uns rauspicken, spielen fünf junge Damen aus dem Libanon. SLAVE TO SIRENS präsentieren auf der Wasteland Stage durchaus gut anzuhörenden Thrash Metal und vor allem Sängerin Maya S. Khairallah wirkt recht souverän während des Auftritts. Die anderen Damen liefern zwar keine große Show ab, zeigen aber trotzdem, dass Sie ihr Handwerk beherrschen. Es ist davon auszugehen, dass SLAVE TO SIRENS nicht zum letzten Mal eine Bühne in Deutschland beziehungsweise Europa unsicher gemacht hat.

  1. Humanesticide
  2. Slave To Sirens
  3. Salome
  4. Extinguish
  5. Terminal Leeches
  6. Reborn
  7. Congenital Evil

Katla at Wacken Open Air 2019Als nächstes spielen KATLA auf der History Stage. Leider stellt sich schnell heraus, es handelt sich um die dänischen Stoner/Doom Metaller von KATLA, welche am Metal Battle teilnehmen, und nicht um die erhoffte isländische Truppe. Nichtsdestotrotz lassen sich einige Zuschauer auf den Auftritt ein und versuchen sich irgendwie überraschen zu lassen. Das solide gespielte Material zündet jedoch nicht wirklich und ein paar Zuschauer verabschieden sich schnell wieder aus dem stickigen Zelt. Den Versuch in den Bullhead City Circus zu kommen, um die Show von THE ADICTS zu sehen, müssen wir leider abbrechen, da das Zelt einfach an die Grenzen seiner Kapazität gekommen ist. Ein entspanntes Konzerterlebnis ist somit definitiv nicht möglich. Gleiches gilt leider auch für die Show von UFO, welche später sogar aufgrund der ersten Unwetterwarnung des Wochenendes abgebrochen wird. Da das Festivalgelände geräumt wird, entfällt im Übrigen auch die Show der WACKEN FIREFIGHTERS.

Als das Festivalgelände wieder geöffnet wird, hört man unter den Besuchern sehr gemischte Reaktionen auf den Abbruch: Vielen scheint die Aktion zu übervorsichtig gewesen zu sein und man macht sich lustig darüber, dass sonst doch auch keiner jammert und das Schlamm einfach zum W.O.A. gehört. Tatsächlich sind es jedoch zwei völlig unterschiedliche Dinge, ob es bereits schlammig ist oder ob ein potenzielles Unwetter erst im Anmarsch ist. Die vielen hohen Aufbauten sind nunmal ein Risikofaktor und niemand möchte am Ende Verletzte beklagen müssen, wenn der Blitz doch einschlägt. In diesem Sinne ein großes Lob für die Verantwortlichen beim WACKEN OPEN AIR 2019, dass man konsequent entschieden hat. Das Unwetter hat Wacken zum Glück verfehlt und so geht es trockenen Fußes weiter.

Cesair at Wacken Open Air 2019Da der Bullhead City Circus natürlich gleich wieder mehr als voll ist, geht es zur Wackinger Stage, auf welcher die niederländische Folk-Combo CESAIR ihr Liedgut zum Besten gibt. Mit Ihren mythischen Klängen, aus Gefilden von der grünen Insel bis hin zu den Ländern des Orients, vermögen sie es nach und nach, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Die hauptsächlich auf Instrumenten wie Harfe, Violine, Slideridoo, Bodhrán und Bouzouki präsentierten Stücke strahlen größtenteils eine sehr natürliche Ruhe aus, aber auch flottere Nummern finden sich in der Setlist wieder. Gegen Ende des Sets wird deshalb auch im Publikum ausgiebig das Tanzbein geschwungen. Lyrisch handeln die Lieder von der mystischen Prinzessin CESAIR, welche die Ozeane der Welt seit 5000 Jahren bereist. Vor allem Sängerin Monique van Deursen wirkt über den Zeitraum des gesamten Auftritts einfach extrem sympathisch und ihre Ansprachen auf Deutsch und Englisch, gepaart mit niederländischem Akzent, tun ihr Übriges dazu. CESAIR haben es sogar geschafft, dass sie direkt neben der Bühne ihre CDs verkaufen dürfen, was im Normalfall ein No-Go auf dem W.O.A. ist.

Da der Bullhead City Circus wegen Überfüllung auch für den Rest des Tages kein Thema mehr ist, gibt es für eine große Zahl Fans keine Möglichkeit, die Shows von THE DAMNED und später auch von THE SISTERS OF MERCY zu sehen.

Drunken Buddha at Wacken Open AIr 2019Glücklicherweise gibt es ja noch andere Bühnen und so geht es eben auf der History Stage weiter. Hier tobt noch immer der Metal Battle und für 20 Uhr stehen bereits DRUNKEN BUDDHA in den Startlöchern. Die Band hat den Vorentscheid in Spanien für sich entscheiden können und legt jetzt auf dem W.O.A. ohne große Umschweife los. Die vorderen Reihen sind dabei fest in spanischer Hand und so findet auch eine asturische Flagge den Weg auf die Bühne. DRUNKEN BUDDHA zelebrieren klassischen Hard Rock, mit kleineren Spielereien, aber ohne den ganz großen Pomp. Bereits beim dritten Song setzt Sänger Michael Arthur Long zum Crowdsurfen an und lässt sich von den überraschend euphorischen Fans tragen. Seine Mitmusiker sind ebenfalls mit vollem Elan dabei und sorgen für reichlich Spaß. Dass der sehr melodische und trotzdem nicht zu glatt geschliffene Hard Rock gut ankommt macht sich nicht nur während Show bezahlt, sondern auch in der Gesamtwertung des Metal Battle. DRUNKEN BUDDHA belegen am Ende den insgesamt 3. Platz.

Gut eingestimmt auf eine weitere Portion feinsten Rock ’n’ Roll, geht es an der Beergarden Stage weiter, wo die Kanadier von THE WILD! spielen. Das Quartett aus Kelowna liefert von Beginn an eine dynamische Performance ab, jedoch mag der Funke zum Publikum hier nicht so leicht überspringen. Ein Großteil der Leute im Beergarden ist eh nur wegen des Bieres und der Sitzgelegenheiten dort, aber für die Band ist es schon ein wenig schade. Im Laufe des Auftritts wird die Stimmung im Publikum aber doch noch besser und einige Zuschauer tanzen einfach Maccarena zu der dargebotenen Musik. THE WILD! verlieren während der gesamten einstündigen Show nicht ein Bisschen an Energie und spielen mit „Roadhouse“, „Straight To Hell“, „What About You?“ und dem später abschließenden „Party ´Til You’re Dead“, neben den Songs vom neuen Album, genau die richtigen Songs vom ersten Album. Eine kleine Hommage an die Ramones wird dann ebenso eingestreut wie die obligatorische Ehrung von Lemmy. Insgesamt also ein würdiger Abschluss für den ersten Festivaltag.

Donnerstag, 01.08.2019

Versengold at Wacken Open AIr 2019Der Donnerstag ist schon in vollem Gange und Bands wie BLOODYWOOD, VALLEY OF CHROME oder FACING THE GALLOWS haben ihr Show bereits hinter sich, als auf der Louder Stage die Nordlichter von VERSENGOLD loslegen. Die Jungs vom Teufelsmoor schicken sich direkt an, das WACKEN OPEN AIR 2019 bei strahlendem Sonnenschein mit ihrem überaus beschwinglichen Folk Rock zu beglücken. Das Areal vor der Bühne ist tatsächlich auch schon sehr gut gefüllt. Eröffnet wird die Show mit „Durch den Sturm“ und „Thekenmädchen“, also den gleichen Songs wie auf dem neuen Album „Nordlicht“. Beim folgenden „Verliebt in eine Insel“ ist das Publikum dann völlig in der Hand der Band. VERSENGOLD haben natürlich auch im weiteren Verlauf des Auftritts leichtes Spiel, das Publikum bei Laune zu halten. Dies liegt zum einen an der sympathischen Art der Truppe aus Norddeutschland als auch an den hochkarätigen Gästen in Form eines Haifisches und Purple Otten. Songs wie „Haut mir kein‘ Stein“, „Niemals sang- und klanglos“, „Der Tag, an dem die Götter sich betranken“ und „Butter bei die Fische“ funktionieren live einfach hervorragend. Der Abschluss der Show wird dann standesgemäß mit „Ich und ein Fass voller Wein“ begangen.

Weiter geht es im Anschluss mit BEYOND THE BLACK, welche ja schon sowas wie festes Inventar auf dem W.O.A. sind. Die Band um Sängerin Jennifer Haben darf heute auf der Harder Stage ran und der Trend des wachsenden Publikums setzt sich auch 2019 eindeutig fort. Der Opener „In The Shadows“ wird schon mal sehr kraftvoll präsentiert und auch die Pyrotechniker haben gleich etwas mehr zu tun. Bereits nach wenigen Songs merkt man BEYOND THE BLACK an, wie sehr sie sich mittlerweile als Band entwickelt haben und wie wohl sie sich auf dem W.O.A. fühlen. Das Publikum honoriert den engagierten Auftritt jedoch leider nur zum Teil mit gereckten Fäusten und dezentem Mitsingen der einzelnen Songs.
Beyond The Black at Wacken Open Air 2019Für die Songs „Heaven In Hell“ und das von Jennifer Haben am Piano performte Motörhead-Cover „Love Me Forever“ haben BEYOND THE BLACK dann einen ganz besonderen Gast auf der Bühne. TINA GUO, eine der besten E-Cello-Spielerinnen der Welt, begleitet die Truppe während der Songs. Die Cellistin macht dabei natürlich nicht nur optisch eine sehr gute Figur. Die Kombination passt wirklich sehr gut und verpasst den Songs nochmals ein besonderes Etwas.
Die zweite Hälfte des Konzerts ruft dann auch beim Publikum endlich etwas mehr Emotionen hervor und so gibt es neben ein paar Crowdsurfern und kleinen Moshpits auch deutlich mehr Applaus und Interaktion. Mit Vollgas geht es jetzt bis zum abschließenden „Hallelujah“ weiter, bei welchem TINA GUO nochmals auf der Bühne erscheint. Nach gut einer Stunde ist das Konzert dann leider schon vorbei.

  1. In The Shadows
  2. Lost In Forever
  3. Songs Of Love And Death
  4. Hysteria
  5. When Angels Fall
  6. Heaven In Hell (mit Tina Guo)
  7. Love Me Forever (mit Tina Guo)
  8. Million Lightyears
  9. Heart Of The Hurricane
  10. Shine And Shade
  11. Hallelujah (mit Tina Guo)

Hammerfall at Wacken Open Air 2019Nach KROKUS folgt nun ein Auftritt, auf den sich, deutlich sichtbar, schon ein sehr großes Publikum freut. Die schwedische Power-Metal-Institution HAMMERFALL geht auf der Harder Stage an den Start. Doch bevor die Show beginnt, gibt es noch eine Überraschung in Form einer Videopremiere. Die Schweden stellen den neuen Clip zur Single „Dominion“ vor.
Den tatsächlichen Startschuss liefern HAMMERFALL dann ohne viel Tamtam mit „Legion“. Überhaupt ist es absoluter Wahnsinn, wie routiniert diese Band ihr Programm abspult. Glücklicherweise heißt routiniert in diesem Fall nicht lustlos oder demotiviert, wie es bei anderen Bands oft der Fall ist. „Hammer High“, „Blood Bound“ und „Any Means Necessary“ sind nur einige Klassiker, die hier abgeliefert werden und dem Publikum großen Spaß bereiten. Zählt man die anfängliche Videopremiere mit, dann präsentieren HAMMERFALL am heutigen Abend insgesamt drei Songs vom neuen Album, da „(We Make) Sweden Rock“ und „One Against The World“ ebenfalls ihren Weg in die Setlist finden. Für die letzten Songs holen sich dann auch HAMMERFALL noch Unterstützung auf die Bühne. HAMMERFOLK bieten zur Einstimmung zunächst ein kleines Medley dar, um dann die Show gemeinsam mit HAMMERFALL bis zum Ende zu spielen. Die Kombination aus Power Metal und Nyckelharpa weiß auf jeden Fall zu gefallen und die drei dazugestoßenen Musiker haben sichtlich ihren Spaß daran, vor so einem Publikum zu spielen.

  1. Legion
  2. Hammer High
  3. Renegade
  4. Riders Of The Storm
  5. Blood Bound
  6. Any Means Necessary
  7. Hector’s Hymn
  8. One Against The World
  9. Last Man Standing
  10. Let The Hammer Fall
  11. Hammerfolk Acoustic Medley
  12. Game Of Thrones Main Title (mit Hammerfolk)
  13. (We Make) Sweden Rock (mit Hammerfolk)
  14. Hearts On Fire (mit Hammerfolk)
  15. Dreams Come True (Outro)

Da es, aufgrund des nahenden Auftritts von SABATON, mittlerweile doch immer voller wird, ziehen wir uns auf ein gemütliches Fleckchen im Infield zurück. Fotopässe für die nun spielenden AIRBOURNE waren genauso wie für die später spielenden Schweden sowieso nicht mehr zu bekommen und auch aus dem Publikum heraus ist es nicht mehr möglich noch brauchbares Material zu ergattern. Gern hätten wir euch auch hier mehr geliefert. Wir freuen uns trotzdem auf schnörkellosen und direkten Hard Rock. AIRBOURNE entern also die Faster Stage und bekanntermaßen haben die Australier ja schon einige großartige Shows auf dem WACKEN OPEN AIR abgeliefert. Die Leute sind also allesamt gespannt, wo Sänger Joel O’Keeffe heute so rumklettert.

Nach kurzem Intro beginnt die Show mit „Ready To Rock“ und schnell ist klar, an Energie haben die Herren aus Warmambool über die Jahre nichts verloren. Vor allem Frontmann Joel O’Keeffe sorgt natürlich für Action auf der Bühne und dafür, dass das Publikum auf seine Kosten kommt. So lässt er es sich nicht nehmen, mit ein paar Dosen Bier ins Publikum zu steigen, nur um sich diese dann an den Schädel zu hauen. Songs wie „Girls In Black“, „Breakin‘ Outta Hell“ oder „Stand Up For Rock ’n’ Roll” werden gebührend abgefeiert und ansonsten lässt sich lediglich festhalten, dass AIRBOURNE mittlerweile die besseren AC/DC sind. Lemmy zu Ehren mischen die Australier natürlich ein paar Becher Jacky-Cola, trinken diese jedoch nicht selbst, sondern verteilen Sie als Luftpost an das Publikum. Der Auftritt von AIRBOURNE ist bis zum Ende sehr unterhaltsam, aber definitiv nicht der spektakulärste, den die Jungs bisher auf einem W.O.A. hingelegt haben.

    1. Terminator 2 Theme (Intro)
    2. Ready To Rock
    3. Too Much, Too Young, Too Fast
    4. Boneshaker
    5. Girls In Black
    6. Rivalry
    7. Heartbreaker
    8. Cheap Wine & Cheaper Women
    9. Bottom Of The Well
    10. Breakin‘ Outta Hell
    11. It’s All For Rock ’n‘ Roll
    12. Stand Up For Rock ’n‘ Roll

Zugabe:

  1. Live It Up
  2. Raise The Flag
  3. Runnin‘ Wild
  4. We Can’t Be Beaten (Outro)

Den zunächst vermeintlich unglücklichsten Slot des Abends haben FIDDLER’S GREEN abgegriffen. Genau nach AIRBOURNE und fast zeitgleich mit SABATON. Die Speedfolk-Veteranen dürfen sich trotzdem über einige Zuschauer freuen und so geben die Herren aus Franken auch von Beginn an Vollgas. Im Verlaufe des Auftritts wird das Publikum zudem immer größer, da der Einlass zu den Hauptbühnen zwischenzeitlich gestoppt wurde. Für FIDDLER’S GREEN am Ende also doch ein echter Glücksfall. Die Musiker und das Publikum haben jedenfalls Spaß und am Ende der Show gibt es, gesponsert von Greenpeace, noch eine Fahrt im Schlauchboot für Violinist Tobias Heindl.

Da SABATON ja beide Bühnen bespielen werden, ist es sogar vor der Harder Stage sehr voll, aber der Blick ist für die meisten Leute vermeintlich besser als in der Masse vor der Faster Stage. Als SABATON dann loslegen, stellt sich aber heraus, da passiert ja gar nichts. Die Bühne ist leer und lediglich eine LED-Wand ist zu sehen. Also geht es Richtung Faster Stage, auf welcher die Schweden spielen. Seitwärts gibt es zum Glück so etwas wie ein durchkommen, nach vorne geht es im Publikum jedoch nicht mehr. Die ersten 60 Minuten sind wenig spektakulär. Die Band spielt lediglich auf einer Bühne, lediglich „Thobbe“ Englund taucht als Gastmusiker auf und selbst der uniformierte „Great War Choir“ steht mit auf der Faster Stage. Auch der Rest ist wie gehabt. Sänger Joakim Brodén bewegt sich in martialischer Art über die Bühne, seine Mitstreiter unterstützen ihn straff durchchoreographiert bei den Refrains und die Pyroshow sucht an diesem Tag auch ihresgleichen. Natürlich erschallen aus dem Publikum auch die gewohnten „Noch ein Bier“-Rufe, auf welche „Thobbe“ und Joakim jedoch nur einmal ganz kurz und unspektakulär eingehen. Überhaupt wirkt es so als haben SABATON den „Party-Modus“ endlich etwas zurückgefahren. Trotzdem bleibt bis zum Ende der ersten Stunde des Konzerts die Frage offen, was passiert denn jetzt auf der zweiten Bühne?
Sabaton at Wacken Open Air 2019Nun klärt Bandgründer und Bassist Pär Sundström die Frage aber endlich auf. Allein auf der Harder Stage stehend verkündet er, dass man an seinen Träumen festhalten soll. In seiner Rede geht er sogar soweit, dass er SABATON als aktuell größte Band der Welt bezeichnet und er dies nur mit Hilfe seiner damaligen Freunde geschafft hat. Aufgrund der vor Pathos triefenden Worte, sind einige Menschen kurz davor die Show zu verlassen, aber als das Gesicht von Pär zu sehen ist, erkennt man, wie sehr er diesen Moment genießt. Man glaubt ihm einfach, dass es ihm alles bedeutet, auf dieser Bühne zu stehen, Pathos hin oder her. Kurz gesagt, Pär Sundström ist einfach nur dankbar für diesen Moment. Die in seiner Rede erwähnten Freunde kommen dann im Handumdrehen auf die Bühne und SABATON spielen in zwei Besetzungen gleichzeitig den zweiten Teil der Show. Mit an Bord sind nun die Gründungsmitglieder Daniel Mÿhr und Rikard Sundén sowie die ehemaligen Mitstreiter Daniel Mullback und „Thobbe“ Englund.
Der Sound der Schweden ist nun natürlich noch eine ganze Ecke brachialer und natürlich gibt es auch doppelt so viel Pyroshow. Für die Fans, die über eine Stunde vor einer dunklen Bühne ausgehalten haben, gibt es nun endlich auch wieder etwas zu sehen und das macht sich natürlich bemerkbar. Die Setlist ist weiter bunt gemischt und sowohl alte Songs als auch Stücke vom neuen Album werden gespielt. Eben eine gute Mischung für den 20. Geburtstag der Band. Ganz zum Schluss des Auftritts gibt es dann noch eine Überraschung und TINA GUO betritt heute zum zweiten Mal eine Bühne auf dem W.O.A.

    1. Intro
    2. Ghost Division
    3. Winged Hussars
    4. Fields Of Verdun (mit „Thobbe“ Englund)
    5. Shiroyama (mit „Thobbe“ Englund)
    6. The Red Baron
    7. The Price Of A Mile
    8. Bismarck
    9. Dominium Maris Baltici (Intro)
    10. The Lion From The North
    11. Carolus Rex

Beide Bühnen:

    1. 40:1
    2. The Last Stand
    3. Diary Of An Unknown Soldier (Intro)
    4. The Lost Battalion
    5. Far From The Fame
    6. Panzerkampf
    7. Night Witches
    8. The Art Of War
    9. 82nd All The Way
    10. Great War
    11. Attero Dominatus

Zugabe:

  1. Primo Victoria
  2. Swedish Pagans (mit Tina Guo)
  3. To Hell And Back (mit Tina Guo)
  4. Dead Soldiers Waltz (Outro)

Zu den Klängen des Outros begeben wir uns in den Strom der Massen und fragen uns mit einem Augenzwinkern, warum man eigentlich das Infield so klein geplant hat. Die zweite Frage ist bei vielen Fans aus den hinteren Reihen auch die Gleiche. Wer hat sich die hochformartigen Leinwände einfallen lassen? In gut 50 Prozent der Einstellungen sind nur halbe Musiker oder einzelne Körperteile im Bild zu sehen und das nervt gewaltig.

>> Lies hier in Kürze TEIL 2…

… unter anderem mit BODY COUNT, DEMONS & WIZARDS, GLORYHAMMER und SLAYER (Freitag) sowie BATTLE BEAST, PROPHETS OF RAGE, POWERWOLF und PARKWAY DRIVE (Samstag)!

Wacken Open Air 2019

Publiziert am von Christoph Ilius

Fotos von: Christoph Ilius

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