Review Blut Aus Nord – Memoria Vetusta III: Saturnian Poetry

  • Label: Debemur Morti
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Knapp zwei Jahre nach dem Abschluss der „777“-Trilogie durch das finale „Cosmosophy“ (2012) beenden die Franzosen von BLUT AUS NORD mit ihrem neuen Album erneut eine Konzeptreihe. 1996 mit „Memoria Vetusta I: Fathers Of The Icy Age“ begonnen und 2009 mit „Memoria Vetusta II: Dialogue With The Stars“ fortgesetzt, knüpft der aktuelle Teil „Memoria Vetusta III: Saturnian Poetry“ musikalisch dort an, wo die besagten Alben aufhörten. Das bedeutet: Für Neulinge, deren erster Berührungspunkt beispielsweise die zuletzt veröffentlichte Split „Triunity“ darstellt, könnte „Memoria Vetusta III“ eine Enttäuschung werden.

Nicht, weil es sich um eine schlechte Platte handelt, sondern um eine, die gegensätzlich zu der Entwicklung ist, welche die Gründungsmitglieder Vindsval und W.D. Feld seit „The Mystical Beast Of Rebellion“ (2001) vorantreiben. Denn hingegen das Hauptmerkmal für die Alben nach 2000 deren primäres Industrial-Flair mit elektronischen Elementen ist, wenden sich BLUT AUS NORD mit der „Memoria Vetusta“-Reihe von jeher dem reinen Black Metal zu. Und somit gesellen sich die sieben Tracks auf „Memoria Vetusta III“ auch in die direkte Nachfolge der beiden Vorgängeralben dieser Reihe, quasi back to the roots.

Sich auf breiter Flur erstreckende melodische Leads sowie epische Gesangslinien im Hintergrund, welche zur Kontrastbildung durch Akustik-Parts unterbrochen werden, allesamt eingebettet in ein unterhaltsames, aber nur bedingt abwechslungsreiches Spiel. Denn es darf nicht verkannt werden, dass sich die Franzosen mit „Memoria Vetusta I“ die musikalischen Grenzen gesetzt haben, die auch auf „Memoria Vetusta III“ nicht überschritten werden. Das Prinzip der langen Tracks, die untergliedert sind in Up-Tempo-Parts, Passagen mit eingängigen Riffing und hellen Gesangsstrophen, funktioniert zwar seit „Memoria Vetusta I“ und auch auf dem aktuellen Album noch immer, wandelt aber dicht an der Grenze zur Vorhersehbarkeit.

Während sich die Veröffentlichungen nach 2001 durch ihren stellenweise experimentellen Charakter auszeichnen – siehe das hochgradig beklemmend inszenierte, düstere „The Work Which Transforms God“ (2003) oder den schwer zugänglichen ersten „777“-Teil „Sect(s)“ (2011) – wendet sich „Memoria Vetusta III“ erwartungsgemäß von diesen ab und bietet einen weniger innovativen, aber dennoch eingängigen Black Metal. Denn egal, ob BLUT AUS NORD ihren Industrial-Stil auf Platte pressen oder einen „Memoria Vetusta“-Ableger produzieren, gemeinsam haben alle diese gekonnt melodische Spielart, die Vindsval und W.D. Feld jedes Mal zur Perfektion treiben.

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Wertung: 7.5 / 10

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