Review Job For A Cowboy – Demonocracy

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

Die einstigen Begründer des Deathcore-Genres, JOB FOR A COWBOY, starten eine neue Verbalattacke auf Amerikas Gesellschaft: „Demonocracy“ nennt sich der Nachfolger des 2009er-Releases „Ruination“ – der Titel ist wohl nicht allzu schwer zu deuten.

Die düstere Grundstimmung, welche das Sophomore-Release der Band prägte, ist auch auf „Demonocracy“ wieder vorhanden – „Children Of Deceit“ startet schnell, mit fetten Bassläufen, und dissonantem Riffing, das aber zu Johnny Davys Gesang immer ein wenig im Hintergrund steht – und glänzt mit sehr abwechslungsreichen Arrangements und atmosphärischen Gitarrenläufen. Sehr positiv machen sich diese stimmungsvollen Gitarrenriffs bemerkbar, die JOB FOR A COWBOY in den Midtempo-Parts einstreuen – einerseits verleihen sie „Demonocracy“ einen Schuss Melodie, andererseits verstärken sie das Düstere, was der Platte inne wohnt. Die Gitarrenfraktion um Al Glassman und Toni Sannicandro scheint sich in der Zusammenarbeit auch immer wohler zu fühlen – nur so ist die Masse an coolen Soli zu erklären, die die beiden immer wieder loslassen. Generell wohnt „Demonocracy“ eine eigenartige Melodiösität inne, die für diese Art von technisch versiertem Death Metal sehr unkonventionell ist. Doch nur so kommen so coole Songs wie „The Manipulation Stream“ zu Stande.
Dass JOB FOR A COWBOY noch nicht ganz mit vergangenen Tagen abgeschlossen haben, zeigen Teile von „Black Discharge“, welche mit seinem eigenartig abgehackten Riffing Erinnerungen an den „Genesis“-Knaller „Embedded“ hervorruft und an diesen Stellen noch am ehesten die „JOB FOR A COWBOY-sind-eine-Deathcore-Band“-Fraktion auf den Plan rufen wird. Die wird aber nicht lange zu Wort kommen, weil JOB FOR A COWBOY jegliche Diskussion hierüber in „The Deity Misconception“ kompromisslos niederknüppeln – was für ein Feuerwerk, das Drummer John Rice da abbrennt! Und während „Fearmonger“ in Sachen Geradlinigkeit nochmal eine Duftmarke setzt, steht mit „Tarnished Gluttony“ der typische, gemächliche Track am Albumende. Das kennt man schon von „Ruination“.

Die Produktion des Albums ist im Prinzip genauso ausgefallen wie bei den Releases davor – „Demonocracy“ ist letztendlich genauso geworden, wie man es erwarten konnte: Technisch anspruchsvoll, rhythmisch abwechslungsreich, songwriterisch auf höchstem Niveau sowie – und das konnte man nicht erwarten – melodisch. Und damit eingängig. Fazit: Nicht nur die Cowboys werden zu „Demonocracy“ headbangen können.

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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