Review Origin – Unparalelled Universe

Ist das noch Tech Death oder doch schon Grindcore? Oder öffnen ORIGIN mit ihrem neuen Album „Unparalelled Universe“ das Tor zu einem neuen Genre, in dem die kurze Brutalität des Grindcores mit dem technischen Geschick des Tech Death zu etwas verbunden wird, das sich nicht nur hart, sondern auch noch geschickt in die Schädeldecke prügelt? ORIGIN ist die Auflösung dieses Gedankengangs mit Sicherheit egal, schließlich machen die Amerikaner auf  „Unparalelled Universe“ doch „nur“ wieder das, was sie seit zwei Dekaden auf die Musiklandschaft loslassen: Death Metal in seiner schnellsten Form.

Bereits im Opener lassen die US-Amerikaner ein schier unkoordiniertes Feuerwerk an Ideen los; ein Feuerwerk, welches auch in den kommenden vier Tracks keinerlei Bändigung erfahren wird. Erst mit „Invariance Under Transformation“ zeigen ORIGIN einen nahezu konzipiert wirkenden, da mit einer erkennbaren Struktur versehenen Song, der in feinster Death-Metal-Manier das letzte Staubkorn aus der Box drückt – die Schweden von Bloodbath dürften neidisch auf dieses Prachtexemplar blicken. „Unparalelled Universe“ bietet neben der gewünschten Portion Geknüppel allerdings auch einige Überraschungen, seien es das atmosphärische Outro („Cascading Failures“), das Brujeria-Cover „Revolucion“ (vom 1995er Album „Raza Odiada“) oder aber der mit zehn Minuten bemessene Song „Uneqivocal“, der nicht nur durch seine Überlänge auffällt, sondern besonders durch seine Steigerung ab der Hälfte des Tracks.

Während Paul Ryan pfeilschnelle wie schwindelerregende Gitarrenläufe zaubert und Bassist Mike Flores einige jazzige Anleihen durchblicken lässt, ist es besonders Schlagzeuger John Longstreth, dessen flinke Gliedmaßen einen Playthrough nur dann möglich machen, wenn der Hörer mehr als ein Fan ist, nämlich selbst versierter Tech-Death-Drummer. Auch wenn ORIGIN ihr Handwerk also wie eh und je zur Schau stellen, bietet „Unparalelled Universe“ dennoch mehr Raum, um sich in die Lieder einfinden zu können. Denn während der Vorgänger „Omnipresent“ (2014) überladen und zu durcheinander gehalten war, gelingt es dem Quartett auf ihrem siebten Album besser, ihren musikalischen Wahnsinn in Maßen zu streuen. Technik-Enthusiasten, die ihre Musik unberechenbar gestaltet wissen wollen, landen mit dem neusten ORIGIN-Werk somit erneut einen Treffer, der sie auch nach achtzehnmal Hören noch immer irgendwie überfordern dürfte.

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Wertung: 7.5 / 10

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