Review Vader – Thy Messenger (EP)

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2019
  • Spielart: Death Metal

Einer Sache kann man sich als VADER-Fan sicher sein: Lange sitzt man nie auf dem Trockenen, wenn man sich auf jeden Release der Band stürzt. Schließlich füllen die Polen die Zeiträume zwischen ihren Alben verlässlich mit allerlei Kleinstveröffentlichungen.

So sind seit „The Empire“ immerhin schon eine neue „Litany“-Version (mit Bonus-Cover-Album) und eine neue, „Dark Age“ betitelte Version ihres Debüts „The Ultimate Incantation“ erschienen. Mit „Thy Messenger“ legen Peter (Piotr Paweł Wiwczarek) und seine Mitstreiter nun erstmalig seit 2016 auch wieder frisches eigenes Material nach.

Ganze drei neue Songs spendieren VADER ihren Fans. Allerdings fassen sie sich dabei kurz: 6:10 Minuten dauern „Grand Deciever“, „Emptiness“ und „Despair“ – zusammen. Das ist insofern schade, als alle drei Stücke durchaus auch Potenzial für mehr gehabt hätten. Musikalisch im typischen VADER-Stil gehalten, ist der Sound das eigentlich bemerkenswerte: Gerade die etwas „kratzigen“ Gitarren verleihen den Songs von „Thy Messenger“ viel Attack. Genau so bissig darf gerne auch das nächste Album klingen. Zwischenfazit: Kurz, aber knackig!

Auf immerhin 13:32 Minuten Laufzeit bringen die EP dann, ganz formattypisch, die Neuaufnahme eines Klassikers („Litany“) und eine Cover-Version („Steeler“ von Judas Priest). Beide kann man als Bereicherung sehen: nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Während „Litany“ im frischen Sound nochmal kräftig an Durchschlagskraft zulegt, zeigen VADER bei „Steeler“ einmal mehr, wie vielseitig sie sein können: Geschickt mischen die Polen hier ihren Stil mit dem des Originals – genau, wie es bei einem guten Cover eben sein sollte.

Abgerundet durch ein stimmiges Artwork könnte „Thy Messenger“ als absolut gelungene EP durchgehen. Wäre da nicht die Sache mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis: 12,99 €, wie sie etwa von Nuclear Blast Records für die CD-Version abgerufen werden, stehen leider in keinem Verhältnis zu schlappen 6:10 Minuten bislang ungehörten Eigenmaterials. Zumal dieses aller Voraussicht nach schon bald auf einem Full-Length-Relese zu hören sein wird. Trotz der durchaus vorhandenen Qualität ist „Thy Messenger“ deswegen vornehmlich für besagte Die-Hard-Fans relevant, die sich auf wirklich jeden Release der Band stürzen.

Keine Wertung

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