Review Vomitory – Opus Mortis VIII

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Death Metal

Seit Jahren zählen Schwedens VOMITORY zu den Death Metal-Instanzen Europas – und das vollkommen zurecht. Herausragende Alben wie die frühen „Redemption“ (1999) und „Revelation Nausea“ (2001) oder jüngere Werke wie „Terrorize Brutalize Sodomize“ oder „Carnage Euphoria“ zeigen warum. „Opus Mortis VIII“ ist nun die achte Langrille der Bandgeschichte und die sechste in Folge, die über Metal Blade Records veröffentlicht wird.

Den Opener gibt „Regorge In The Morgue“ mit seinem markanten und treibenden Bass und einem verdammt mitreißenden Drive. Die Leads aus den Ärmeln von Urban Gustafsson und Peter Östlund sind facettenreicher als noch beim Vorgänger „Carnage Euphoria“. Nach nahtlosem Übergang zeigt „Bloodstained“ aber ziemlich schnell, dass die Schweden deswegen keinen Hauch ihrer Brutalität eingebüßt haben. Das Tempo wird, vom nun blastenden Drummer Tobias Gustafsson, beschleunigt und erst mit „They Will Burn“ wieder leicht gedrosselt. Das dezent aufgelockerte Soundgewand bietet dadurch ausreichenden Platz für singende Gitarren und Melodien, die man von VOMITORY so eigentlich kaum erwartet hätte. Erkenntnis: Auch am Songwriting hat das Quartett in den letzten zwei Jahren offensichtlich gearbeitet.
Der Todesblei der Metal Blade-Recken wird auch im Folgenden mit beachtlicher Konsequenz und stellenweise mit nicht minder eindrucksvollem Groove aus den Lautsprechern geschossen. „The Dead Awaken“ überzeugt mit höllisch wuchtigen Drums und ausschlagenden Gitarren, die den Vergleich mit todbringendem Herzflimmern nicht scheuen müssen. Das Solo am Ende gibt nur einen Vorgeschmack darauf, wozu die Sechssaiterfraktion VOMITORYs fähig ist – „Forever Damned“ kann dafür als Paradebeispiel herangezogen werden. So schnell und ausladend hätte man das Solo mit Sicherheit nicht erwartet – und auch nicht unbedingt, dass es sogar an feinsten Heavy Metal US-amerikanischer Herkunft erinnert.

Frontmann Erik Rundqvist, der sich gleichzeitig auch noch um den Dicksaiter kümmert, growlt sich in tiefster Lage die Seele aus dem Leib, bietet dem Hörer kaum eine Verschnaufpause von seinem gerölllawinenartigen Organ. Zum Schluss zeigen „Combat Psychosis“ und „Requiem For The Fallen“ nochmals, wofür VOMITORY anno 2011 stehen: Nämlich für kantigen Death Metal, der – dank einer ausgewogenen Produktion unter der Regie von Rikard Löfgren – noch angenehm transparent ist. Mehr Drive und Groove hatte das Vierergespann noch nie. „Opus Mortis VIII“ ist ein beeindruckendes Statement von Schwedens Death Metal-Helden – die man sich dieses Jahr auf dem Death Feast Open Air und Summer Breeze auf keinen Fall entgehen lassen darf. Pflichtkauf für jeden Death Metal-Fan!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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