Interview mit Thoddo und Roman von Elements Benefizfestival

Metaller haben ein Herz, viele sogar ein sehr großes. Am 18. August 2007 findet im Hagener „Kultopia“ das erste „Elements-Benefizfestival“ zu Gunsten der deutschen Kinder-Krebshilfe statt. Zu diesem Anlass ließen wir es uns nicht nehmen, mit den beiden Veranstaltern über die Veranstaltung zu schwätzen. Unser rasender Reporter Han Müller war vor Ort, deckte die nackten Tatsachen auf und führte ein schockierendes Interview, welches auch unter dem Titel „Schwulenmusik und die Scheide meiner Mutter“ laufen könnte…

Hallo Thoddo!
Thoddo: Hi!

Dzien dobry Roman!
Roman: Was für ein Arsch! (alle lachen)

Hy. Fein, dass Ihr Euch Zeit nehmt, mit Eurem Freund Han Müller etwas Bier zu schlürfen und dabei über das „Elements“-Benefizfestival zu sprechen.
R&T: (beide nicken)

Das „Elements“-Benefizfestival. Was ist das eigentlich?
R: Das ist Dein Part.
T: Wieso? Dein Part ist das. Du hast das Ding erfunden, also los.
R: Naja, wir wollten halt was für einen guten Zweck tun und haben dafür die Kinderkrebshilfe ausgewählt. Wir finden, dass heute viele Dinge unterstützt werden, die für uns persönlich jetzt nicht ganz so relevant sind. Und Kinder sind ganz einfach unsere Zukunft, deswegen ist es wichtig, auch oder vor allem an sie zu denken. Das soll zwar nicht heißen, dass wir nicht auch mal eine andere Einrichtung unterstützen würden, jetzt haben aber erst mal Kinder vorrang.

Welche Bands können die Zuschauer erwarten?
T: Das ist jetzt nun wirklich Romans Part
R: Ja, da sind schon ein paar gute dabei, außer Downscarred, würde ich mal sagen (alle lachen). Die mögen wir aber eigentlich nur deshalb nicht, weil der Han Müller da mitspielt. Headliner wird die Band „Sepia“ sein, die sind schon etwas bekannter…
T: Ich mach dann doch mal mit: Cursed In Silence, Elephant Broodtree, das sind ganz lustige Rocker mit Cowboyhüten…
R: …Rockermusik halt…
T: …die wollen sogar eine Rodeo-Einlage auf die Bühne zaubern, find ich gut

Scheiße.
R: Seit wann das bitte
T: …aber Ihr habt geil geguckt (lacht)
R: außerdem noch Heavenfall, da spielen Thoddo und ich mit
T: Wir machen Power-Metal, also gewissermaßen Schwulenmusik (alle lachen)
R: Ich stehe ziemlich auf Strümpfe, die bis übers Knie gehen, ich liebe es, mir in die Brustwarzen zu kneifen, kein Problem, krieg ich hin…außerdem Stormage aus Plettenberg, die stellen ihr zweites Album vor, die machen auch so einen 80er-Jahre-Power-Metal, Dawn Of Destiny…
T: die machen eigentlich auch Power-Metal, aber zumindest mit einer Sängerin
R: Und die Dortmunder „The Flaw“, die spielen auch Gothic.

Dafür, dass das Festival zum ersten Mal stattfindet, habt Ihr recht stattliche Bands zusammentrommeln können. Wie war die Kommunikation? Haben die Bands sofort und ohne Bedingungen zugesagt, wie waren ggf. Eure Erfahrungen mit Booking-Agenturen oder lief alles über die Bands?
T: Wieso soll ich das jetzt sagen, Du hast doch mit den Bands gesprochen.
R: Ach ja…das lief eigentlich sehr reibungslos, alle Bands kamen uns sehr entgegen, verzichten auf Gagen und fast alle sogar auf Spritgeld. Es war ja von Anfang gedacht, nach dem Abzug aller Kosten, den Erlös zu spenden und da waren die Bands sofort bereit zu spielen. Die Bands kamen sogar auf uns zu und haben gesagt: Hy. Wir wollen gerne helfen. Und von daher ist es, denke ich, eine wirklich runde Sache.

Wie seid Ihr auf den Namen „Elements“ gekommen? Einerseits klingt er erfreulich unplakativ, besteht auf der anderen Seite aber nicht vielleicht die Gefahr, dass er nur wenig mit einem Benefizfestival assoziiert wird und somit Wiedererkennungswert verloren geht?
T: Der Name „Elements“ kommt daher, dass wir zwar schon nur Bands aus dem Metalbereich nehmen wollten, hier aber eine gute Abwechselung, sozusagen viele verschiedene Elemente einbringen wollten.

Das Geld geht an die deutsche Kinderkrebshilfe. Habt Ihr lange über den Benefizzweck nachdenken müssen oder war das für Euch, da Ihr ja mehrfache Väter seid, eine Herzensangelegenheit?
R: Ich bin geschiedener Vater, das heißt also: ich bin noch frei auf dem Markt (lacht)
T: Ja, auf jeden Fall
R: Also, als ich die Idee hatte, habe ich gedacht, dass es doch das Schlimmste für Eltern ist, wenn Du Dein eigenes überlebst. Das war dann schon ausschlaggebend, etwas Gutes zu tun und bei der Frage nach dem Benefizzweck waren wir uns dann sehr schnell einig, wo das Geld hingehen soll.

Thoddo, Du hast früher bereits bei der Organisation und Durchführung von „Metal For Mercy“, eines anderen Benefizfestivals in unserer Gegend, mitgewirkt. Hilft die Erfahrung, die Du damals machen konntest, heute bei der Organisation des „Elements“?
T: Bedingt, würde ich sagen. Ich war damals nicht so eingebunden und hatte eher so administrative Aufgaben.

für ein Foto auf der Homepage hat es ja zumindest gereicht ;-)
T: das ist doch schon mal was ;-) Ne, die Idee stammte damals von meiner Frau und mir, Flo hat das ganze dann ausgearbeitet

Mal zum Austragungsort. Das „Kultopia“ in Hagen ist ein kleiner, aber feiner und vor allem im Untergrund recht bekannter Club. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
R: Das war eigentlich Zufall, an sich sollte das Festival in Wetter stattfinden, aber das gestaltete sich finanziell als ziemlich schwierig und außerdem ist Wetter ein Dorf. Jeder kennt es zwar, aber keiner fährt hin, da sind wir mit Hagen schon wesentlich besser dabei. Das „Kultopia“ hat schon einen ganz guten Namen, ist gut erreichbar mit Dingens…
T: Öffentliche Verkehrsmittel?
R: Ja, scheiße, mein Deutsch, können wir das vielleicht auf polnisch weitermachen?

Ne, ok. Da hätte ich beim Transkribieren ein paar erhebliche Schwierigkeiten, da sind mir zu viele „z“, „c“ und „y“ dabei.
R: Wieso, Deine Großeltern kamen doch aus Ostpreußen (alle lachen mal wieder).
T: Aufs „Kultopia“ sind wir eigentlich über unseren Gitarristen gekommen.
R: Das war aber sehr gut, weil die uns von Anfang an unterstützt haben und es ist heutzutage schon schwer genug, überhaupt irgendwelchen Support zu bekommen, daher sind wir dem „Kultopia“ schon sehr dankbar.

Eine Kapazität 400 Leuten ist meiner Meinung für ein Debüt-Festival in dieser Größenordnung genau richtig. Rechnet Ihr beim derzeitigen Vorverkauf (Stand: Ende Juni 07) mit ausverkauftem Haus?
R: Ich denke, schon dass zwischen 350 und 400 Leute da sein werden, es sind jetzt schon und es dauert ja noch fast zwei Monate, über 200 Karten verkauft, so dass ein volles Haus vielleicht sogar möglich ist.

Roman, wie weit würdest Du für Erfolg gehen? Wäre so was wie Gänsehaut beim Kacken bei Dir drin?
R: Ich wollte schon immer einen Schwulenporno drehen, warum nicht, der Thoddo ist da aber etwas eifersüchtig, deswegen kam das bisher nicht in Frage. Prinzipiell aber schon (allgemeines Gelächter) Außerdem esse ich zu viele Erdnüsse, das würde meinem Partner weh tun.
T: Aber doch nur die ersten drei Minuten (lachen)
R: Schatz, wenn Du das liest: ich bin nicht so…außer Deine Finger kommt mir da nix rein

Um noch mal auf die Bands zurück zu kommen: welche Kriterien habt Ihr angesetzt?
T: na ja, sie sollten halt schon etwas unterschiedliche Stilrichtungen haben, leider haben sich einige Bands plötzlich aufgelöst. Aus dem Death-Metal-Bereich kam dann nur sehr wenig und die wollten auch alle Geld, deshalb ist diese Stilrichtung jetzt nicht so vertreten.
R: Trotzdem finde ich, dass die Bands, die spielen, zumindest hier in der Gegend schon einen guten Namen haben, einige haben ja sogar richtig gute Deals und immerhin spielen sie ja auch alle umsonst. Geile Sache.

Daneben, dass Ihr selber auf Bands zugegangen seid, habt Ihr auch in Foren und Gästebüchern Aufrufe für Bewerbungen gestartet. Wie zahlreich haben sich denn die Bands beworben?
R: Viele, ja, schon, viele, ziemlich viele. Weißt Du, das Problem ist meine deutsche Sprache, ich hatte da einen wirklich schönen Text für Gästebücher vorbereitet und unser Gitarrist musste das jedes Mal verbessern (lachen). Im Ganzen waren es jedenfalls über 130 Bands.

Hat die Bandauswahl denn auch manchmal genervt? Aus eigener Erfahrung nehme ich mal an, dass da nicht nur Rosinen dabei waren…
R: Da haben schon etliche Bands angerufen und gesagt: wir sind die Größten. Das stimmte leider meistens nicht. Eine Band hat aber mich gefragt, ob ich nicht bei ihnen singen will. Ich habe mir das dann angeschaut und schließlich stellte sich heraus, dass sie mich nehmen wollten, damit sie auf dem Festival spielen können. Da musste ich schon einen halben Tag oder so lachen.

Dass Ihr mit Eurer eigenen Band HEAVENFALL vertreten seid, ist Ehrensache, oder?
R: Eigentlich wollten wir gar nicht auftreten, aber dann haben ein paar Bands abgesagt und die Zeit drängte etwas, so dass wir dann gesagt haben: ok, wir spielen auch, obwohl es uns lieber gewesen wäre, das Alles nur zu organisieren, weil man sich sonst eventuell gar nicht richtig auf den Auftritt konzentrieren kann. Da müssen wir jetzt aber durch.

Konzerttechnisch seid Ihr schon halbwegs alte Hasen. Seid Ihr im Hinblick auf das „Elements“ trotzdem etwas mehr aufgeregt als sonst?
R: Ja klar.
T: Eigentlich sind wir vor jedem Auftritt aufgeregt.
R: Vor allem hat man ja die Verantwortung als Veranstalter, so dass ich fürchte, dass ich mich gar nicht so richtig auf das Spielen an sich konzentrieren kann. Schön ist es, wenn am Ende alle zufrieden sind und ein bisschen Geld für die Kinder zusammen kommt.

Habt Ihr denn ein paar Leute, die Euch etwas helfen?
R: Haben wir zwar, wenn aber noch jemand, wie auch immer, helfen möchte, kann er sich gerne bei uns melden. E-Mail an: roman.grzeganek@web.de
T: Wir haben immer ein offenes Ohr…
R: …vor allem für Frauen. Die anderen Bands haben uns auch gesagt: sehr bloß zu, dass Frauen da sind…bei welcher Band waren wir gerade noch im Proberaum :D (kein Kommentar – Anm. d. Verf.)

Auch wenn das Festival erst in einigen Wochen über die Bühne gehen wird, möchte ich einen kleinen Ausblick in die Zukunft wagen. Wird das „Elements“ in Zukunft regelmäßig stattfinden, möglicherweise jährlich?
T: Der Roman hat ein paar ganz gute Kontakte nach München, da ist eine nette junge Dame, die das „Elements“ gerne mal im etwas größeren Stil machen würde

Möchte die den Roman vielleicht nur etwas öfter mal sehen?
T: Ja, das ist offentsichtlich
R: Mama, hör bitte mal kurz weg
T: Das ist der eigentliche Grund, weshalb „Elements“ überhaupt entstanden ist :D
R: Ich muss schon sagen, dass ich mich jetzt etwas benutzt fühle (lachen). Ok, erst mal müssen wir ja schauen, dass das jetzt planmäßig über die Bühne geht, wenn wir damit auf die Schnauze fliegen, ist es natürlich nicht so toll. Im Hinterkopf habe ich aber schon, dass das zweimal im Jahr stattfindet, einmal in Deutschland und einmal in Bayern bzw. Österreich :D

So, meine Herren, auch wenn es hier Benefiz geht, um das kultige Metal1-Worchtspiel kommt ihr selbstredend nicht drum herum. Kurz und knapp zu den folgenden Begriffen:
Bob, der Baumeister:
T: meine Kinder

Bob, der Administrator:
T&R: wer?

Helge Schneider:
R: Katzeklo und Texas

Porno oder Playboy:
T: Roman

Der doppelte Worschter:
R: ist das was Polnisches?
T: Nein, bestimmt lecker

Bier oder Baileys:
T: Baileys
R: aber nur aus dem Bauchnabel…oder aus der Scheide meiner Mutter, die ist aber in Polen

Siphons:
T: Baumarkt

Bandkoch:
T&R: Andi!
R: Er kocht aber nicht gut (lachen)
T: ich habe noch nichts von ihm gegessen, vielleicht spielt er aber besser Gitarre.

Ok, ich danke Euch noch mal für die Zeit, die Ihr mir und Metal1 entgegen gebracht habt. Es war ein spaßiges Interview und in Verbindung mit dem Benefizzweck war es, denke ich, eine gute Sache. Was möchtet Ihr unseren Lesern abschließend noch mit auf den Weg geben?
T: Kommt alle zahlreich
R: 5 € für 8 Bands, das ist geschenkt. 18. August im „Kultopia“, Einlass ist 15.30, die erste Bands spielt um 16 Uhr. Wir sehen uns!

Publiziert am von Jan Müller

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