Review 1349 – Demonoir (Re-Release)

  • Label: Indie
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Black Metal

Ein Jahr nach Veröffentlichung des aktuellen 1349-Albums „Demonoir“ beglücken uns Indie Recordings nun mit dem Re-Release der Scheibe als Box-Set. Musikalisch hat sich erstmal nichts getan, immer noch dröhnt das Album nicht unbedingt kompliziert, dafür aber zielführend bösartig aus den Boxen. Neben einer sicherlich eher nebensächlichen (und bezüglich des Artworks nur begrenzt geglückten) optischen Frischzellenkur sind es wohl vor allem die beiliegenden Gimmicks und die Bonustracks, die den Hörer zum (Neu-)Kauf bewegen sollen. Weil man sich bei ersteren selbst darüber klar werden muss, ob einem eine Autogrammkarte, ein handnummeriertes „Demonoir“-Plektron, ein Patch und ein 24-seitiges Poster-Booklet das Herz aufgehen lassen, bleiben wohl letztere, um das Re-Release auch objektiv interessant zu machen. „Strike of the Beast“ (Exodus), „Nerves“ (Bauhaus) und „Rapture“ (Morbid Angel) sind dem Fan bereits von der ursprüngliches 2-CD-Version von „Demonoir“ bekannt. Bemerkenswert eher als die beiden unspektakulär umgesetzten Death/Thrash Metal Klassiker ist wie gehabt die Interpretation von „Nerves“. Der im original bizarre, verstörende Song bekommt im doomigen Black-Metal-Gewand, das 1349 ihm verpassen, einen anderen, aber nicht minder atmosphärischen Touch.
Das einzige zuvor unveröffentlichte Cover ist somit „The Heretic“ (Possessed). Hier wird ganz im Stile von „Strike of the Beast“ und „Rapture“ eher nachgespielt als überarbeitet – außer einer tighteren Instrumentalfraktion und besserem Sound unterscheidet sich die 1349-Version nur unwesentlich von der Vorlage.

Bleiben drei Live Bonus-Tracks: Mit „Pandemonium War Bells“, „When I Was Flesh“ und „Atomic Chapel“ beschränkt man sich auf „Demonoir“-Songs, welche leider eher ordentliche Bootleg-Qualität vorweisen können als professionellen Aufnahme-Standard. Somit bleibt die Erkenntnis, dass 1349 ihre Nummern akkurat performen und diesen live noch eine Spur mehr Aggression verpassen können als auf dem Album.

Geht man davon aus, dass ein Box-Set eher für Fans als für Gelegenheitskäufer gemacht ist, ergibt der Re-Release in dieser Form insgesamt wenig Sinn. 1349-Anhänger besitzen ohnehin bereits die 2-CD-Version des Albums, für sie bleiben neben den Beilagen eine unspektakuläre Coverversion und drei ebenso unspektakuläre Live-Tracks. Und selbst, wenn man Ursprungsversion nicht im Regal stehen hat, bis auf das Bauhaus-Cover ist alles, was die Box musikalisch von der ca. 15 Euro billigeren Standard-CD-Version unterscheidet, durchaus verzichtbar, weshalb man im Zweifel auch unbedingt zur letzteren greifen und für Live-Songs auf ein entsprechendes komplettes Album warten sollte. Die „Demonoir“-Box braucht man nicht wirklich.

>> Zum “Demonoir”-Review …

Keine Wertung

Publiziert am von Marius Mutz

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