Review Amon Amarth – The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm (DVD)

Mit „Fate Of Norns“ gelang AMON AMARTH dereinst der Durchbruch. So gibt es wohl kaum einen Fan der Death-Metal-Wikinger, an dem der Song „Pursuit Of Vikings“ mit seinem grollend-groovigen Rhythmus und dem charakteristischen Melodieeinstieg (Dum-dudum-dum-DÖP) vorbeigegangen ist. Auch das dürfte – neben dem sehr passenden Titel – ein Grund sein, warum die Schweden diesen Song zum Namenspaten ihrer neuesten Veröffentlichung auserkoren haben: der DVD „The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm”.

Dabei handelt es sich (zum Glück) nicht bloß um eine weitere Live-DVD aus dem Hause AMON AMARTH. Denn davon gibt es – die Bonus-Live-DVDs eingerechnet – ja nun schon einige. Dennoch gilt es festzuhalten, dass der hier mitgelieferte Mainstage-Auftritt vom Summer Breeze Open Air 2017 durchaus auch das Zeug zum Main-Content hätte: Mit opulenter Produktion, showkämpfenden Jomswikingern und aufblasbaren Riesendrachen zeigt die Show die Entertainer AMON AMARTH in ihrer ganzen Stärke. Schade ist in diesem Kontext allerdings, dass die zweite Show von besagtem Festival – entgegen anderslautender Ankündigungen – nur in der streng limitierten Box-Edition der DVD enthalten ist.

Als Surprise-Act auf der T-Stage hatten AMON AMARTH hier ohne Wikinger, Doro und das ganze Brimborium gezeigt, was die Band – neben ihrer Musik und Spielfreude – zu etwas Besonderem macht: Auch nach all den Jahren kommt die Musik der Schweden noch von Herzen. Bei besagter T-Stage-Show wurde das in dem Gänsehautmoment deutlich, als Hegg an den 2013 verstorbenen Bandmentor Michael „Mike“ Trengert erinnerte.

Genau diesen Aspekt, die persönliche Seite der Band, unterstreicht das eigentliche Herzstück von „The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm”: eine knapp 100 Minuten lange Dokumentation über die Band. Waren AMON AMARTH zu „privaten“ Themen bislang eher verschwiegen, geben Johann „Big J“ Hegg und seine Mitstreiter in „The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm” tiefe Einblicke in ihr Leben vor und abseits der Band. Fotoalben aus der Jugend werden hervorgeholt, Erinnerungen geteilt und interessante Zusammenhänge dargelegt: Man erfährt, wie sich die Band zusammengefunden hat, besucht mit den Protagonisten Orte, die ihr Leben geprägt haben und wird dabei – der Ritterschlag für jede Banddokumentation – immer wieder emotional berührt. Etwa, wenn Hegg im Gespräch über Trengert nach Worten ringt, oder aber unter schallendem Gelächter eine von unzähligen Anekdoten aus 25 Jahren AMON AMARTH preisgibt.

Vom Informationsgehalt her eher durchwachsen sind hingegen die Beiträge einiger Weggefährten: Während Veranstalter und Labelbosse die Bandkarriere aus einer nochmal anderen, interessanten Perspektive beleuchten, bleibt etwa die Reenactmentgruppe der Jomswikinger eher blass – und spätestens Unternehmerin Christiane Underberg sorgt mit plumper Produktwerbung für ihren Kräuterschnaps bestenfalls für einen Lacher.

„The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm” als Gesamtwerk leidet darunter zum Glück kaum. Vielmehr ist dem Team um Produzent Alexander Milas und Regisseur Phil Wallis ein so bandnaher wie kurzweiliger Film gelungen, der den nunmehr 25-jährigen Siegeszug der Schweden lebendig dokumentiert und den Betrachter tief in die Welt der Wikingerband eintauchen lässt. Anders als so mancher vielleicht verzichtbare Konzertmitschnitt ist die Banddokumentation „The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm“ damit ohne Frage ein Pflichtkauf für alle Fans von AMON AMARTH.

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Wertung: 9 / 10

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