Review Behemoth – The Shit Ov God

Stillstand existiert im Hause BEHEMOTH nicht. Von den Anfängen als reine Black-Metal-Band über die technisch komplexen Auswüchse des schwarzmetallischen Death Metals wie „Evangelion“ haben sich die Polen stets weiterentwickelt und auch keine neuen Gefilde gescheut. Im Jahr 2014 veröffentlichten sie ihr Meisterwerk „The Satanist“, das bis heute viel Lob bekommt und eine weitere Verschiebung des Sounds der Band hin zu atmosphärischem Black Metal mit orchestralen Einschüben markierte. Die letzten beiden Alben konnten jedoch nicht dieses Niveau halten und wurden innerhalb der Fanbase oftmals als zu vorhersehbar angesehen. Ein weiterer Kritikpunkt war auch, dass BEHEMOTH auf frühere Brutalität zugunsten von epischen Passagen verzichteten.

Schon zu Beginn des neuen Albums „The Shit Ov God“ wird deutlich, dass sich BEHEMOTH diesmal kein zu geringes Aggressions-Level vorwerfen lassen wollen. Bei druckvollem und differenziertem Sound klingen „The Shadow Elite“ und „Sowing Salt“ wie BEHEMOTH zu besten „Demigod“- Zeiten und bieten einen gelungenen Einstieg ins Album. Doch darauf folgt leider gleich der Tiefpunkt: Der Titeltrack verdient nicht nur lyrisch die rote Laterne des Albums, sondern ist auch musikalisch absolut austauschbar und einer der schwächsten Songs des Trios seit langer Zeit. Bei einer Spielzeit des Albums von gerade einmal 38 Minuten fällt ein solcher Song natürlich noch mehr ins Gewicht. Im Anschluss wird das Tempo wieder angezogen und mit „Lvciferaeon“ und „Nomen Barbarvm“ bieten BEHEMOTH dann auch nochmal Stücke, die hoffentlich auch in der Live-Setlist ihren Platz finden werden.

Doch bereits nach einem Durchlauf wird deutlich, was auch weitere Wiederholungen nurmehr bestätigen: Mit „The Shit Ov God“ versuchen Nergal und Konsorten, die Aggression früherer Tage zurückzubringen und liefern auch einige wirklich hörenswerte Songs – insgesamt wirkt das alles aber wesentlich flacher und kalkulierter als vor ein paar Jahren. Das wird schon beim Albumtitel deutlich und spiegelt sich auch in den Texten wider, bei denen augenscheinlich mehr Wert auf prägnante Phrasen als auf wirkliche Tiefe gelegt wurde.

Insgesamt ist „The Shit Ov God“ ein typisches Album der Kategorie „okay“: Der Sound ist gut und die Kompositionen orientieren sich wieder stärker an früheren Werken der Band, was einem Großteil der BEHEMOTH-Fans zusagen sollte. Doch etwas wirklich Neues oder gar Herausragendes sucht man hier vergebens.

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Wertung: 6.5 / 10

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