Review Colosus – Blestem

  • Label: Kaotoxin
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Der Rumäne Daniel Neagoe ist ein vielbeschäftigter Mann. Unter seinem vollen Namen spielt er aktuell in drei Bands, in denen er von allem etwas, sei es Schlagzeug, Gitarre, Bass, Keyboard oder Gesang, übernimmt. Unter seinem Alter Ego Krhudd tobt er sich außerdem an den Drums bei der englischen Symphonic-Death-Metal-Band Sidious aus und ist zusätzlich noch als das Ein-Mann-Projekt COLOSUS aktiv, bei dem er alle Instrumente sowie die Gesangsparts übernimmt, was wiederum in das Debüt „Blestem“ mündete. Darauf präsentiert Krhudd acht Tracks in einem Gewand, das am ehesten als Dark Ambient/ Atmospheric Black Metal bezeichnet werden kann.

Wie es sich für dieses Genre gehört, inszeniert Krhudd zwischen acht und zehn Minuten währende Klanglandschaften, die schwermütig auf Grund des Zusammenspiels seines krächzenden Gesangs und den schleppend inszenierten Instrumenten, vordergründig den dominant hervortretenden Drums und der Gitarre, wirken. Auflockerung erfahren die Lieder von COLOSUS durch Mid-Tempo-Passagen, in denen Krhudd die Double-Bass bedient, das Riffing sich aber weiterhin so schleifend und wiederholend gestaltet wie es die Genre-Kollegen von Coldworld, Xastur und Austere nicht anders bieten. Neben dieser typischen Anhebung des Tempos findet sich auf „Blestem“ auch eine ausreichende Menge an Minuten, deren Flair durch Keyboard generierte Klangteppiche erzeugt wird – wer seinen Black Metal so kompromisslos atmosphärisch mag, wie ihn die genannten Bands spielen, kann sich an COLOSUS erfreuen.

Für Hörer, die von dem Genre mehr erwarten, sei es ein größerer symphonischer, melodischer Input im Stile von Summoning oder eine tiefergehende Intensität wie von Blut Aus Nord, ist „Blestem“ jedoch lediglich Durchschnittsware. Die Songs wirken stellenweise zu sehr bemüht, klingen inszeniert anstatt packend und schaffen es nicht, den Hörer zu fesseln. Oftmals werden die ruhigeren Keyboard-Passagen durch ungeschickt hereinbrechende Drums abrupt unterbrochen und generell mangelt es COLOSUS an dem, was Atmospheric Black Metal gerade ausmacht: Spannungsbögen und Steigerungen.

Wertung: 5 / 10

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