Review Delain – Moonbathers

Seit 2002 existieren die Niederländer DELAIN, vier Jahre später erblickte mit „Lucidity“ das Debütalbum der Symphonic-Metaller das Licht der Welt. Eine Dekade ist es also her, dass dieser Startschuss in Albenform gegeben wurde. Aber die Zeit bleibt nicht stehen und so wartet mit „Moonbathers“ die nunmehr fünfte Langrille DELAINs auf die Ohren der Hörerschaft.

Vergleicht man die beiden Vorgänger „We Are The Others“ und „The Human Contradiction“ miteinander, fällt folgender Unterschied auf: Während erstgenanntes Werk überaus zugänglich ist und die meisten Nummern derart schnell ihren Weg in die Gehörgänge finden, dass sie beinahe schon wie Pop-Songs mit Metal-Untermalung anmuten (nicht negativ gemeint), öffnet sich der Nachfolger nicht so schnell und der Großteil des Materials bedarf mehrerer Hördurchläufe, bis er nachhaltig haften bleibt (ebenfalls nicht negativ gemeint). „Moonbathers“ setzt eher diesen zweiten Weg nun fort, was freilich nicht bedeutet, dass es dem Album an Eingängigkeit mangelt. Viele Nummern benötigen jedoch etwas Zeit. Und die verdienen sie auch, denn die neuen DELAIN-Songs nutzen sich so schnell nicht ab und sind es wert, öfter gehört zu werden.
Dabei kommt hier das Beste nicht zum Schluss, sondern zu Beginn. DELAIN waren schon seit ihrem ersten Album ein Garant für gelungene Gastauftritte, so arbeitete man bereits mit namhaften Metal-Musikern wie Marco Hietala von Nightwish oder Burton C. Bell von Fear Factory zusammen. Auf jedem bisherigen Album findet sich mindestens ein Gastauftritt. Diese Karte spielen DELAIN auf ihrem fünften Silberling gleich im ersten Song aus, wenn auf „Hands Of Gold“ Arch-Enemy-Frontfrau Alissa White-Gluz in Kollaboration mit der sanften Stimme Charlotte Wessels einmal mehr in Bestform röhren und keifen darf. Sie veredelt mit ihrem Beitrag eine Nummer, die mit treibenden Riffs, orchestraler Wucht und einem sehr charismatischen Refrain daherkommt und hervorragend auf das Album einstimmt.
Ganz so packend wird es im Folgenden nur noch vereinzelt, beispielsweise im genialen „Fire With Fire“, welches auch einen der größten potenziellen Ohrwürmer des Albums darstellt, oder im flotten, aber insbesondere im Refrain gefühlvollen „Turn The Lights Out“. Insgesamt bleibt die Band ihrer Linie treu und bietet Songs, unter denen sich kein wirklicher Ausfall verzeichnen lässt, von denen aber auch nicht jeder bei den ersten Durchgängen besonders auffällt. Weiter schlimm ist das jedoch nicht, denn das Material klingt zu jeder Zeit gut und ist angenehm zu hören, wenngleich ein paar Songs zwischenzeitlich etwas langatmig wirken. Ein wenig aus der Reihe tanzt „Scandal“, ein Cover der legendären britischen Rocker Queen, das nach DELAIN-Art durchaus hörbar ist.

Wenngleich sich der absolute Albumhöhepunkt schon direkt am Anfang findet und man diese Klasse danach nicht mehr ganz erreicht, ist „Moonbathers“ ein durchweg empfehlenswertes Werk, das die musikalische Linie der Niederländer gekonnt fortsetzt und die DELAIN-Diskographie um das ein oder andere Glanzstück, in jedem Fall aber um gelungene, hörenswerte Songs, erweitert.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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