Review Detonation – Emission Phase

  • Label: Osmose
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Thrash Metal

DETONATION existieren zwar schon seit 1997 (damals noch „Infernal Dream) und sind immer noch mit dem ursprünglichem Line-Up unterwegs, doch fristen die Niederländer eher ein Schattendasein in der großen Welt des Thrash Metals. Schön im Rhythmus von zwei Jahren veröffentlichte die Band Album um Album. Doch an keinem wurde so hart gearbeitet wie an ihrem dritten Werk „Emission Phase“. Das Album steht unter dem großen Thema „Was für Auswirkungen hat eine nukleare Katastrophe auf den Menschen?“

Dass das Utrechter Quartett viele Ideen hat, zeigen sie mit „Invoking The Impact“ und „Modulate“. Vor allem der erst genannte Song wartet mit aggressivem Geschreie und Drums, wie man es eigentlich nur von Bands wie Dimmu Borgir kennt auf. Bei den beiden Nummern wird auf eine Mixtur zwischen Death- und Black Metal gesetzt, wobei DETONATION sich ihrer Linie immer treu bleiben. Das Album zündet vom ersten Ton an und kann das auch auf Langstrecken halten. Viele kleinere Breaks und schnelle Tempowechsel sind auf „Emission Phase“ keine Seltenheit, wobei der Hauptpart auf den E-Gitarren liegt. Das Duo Koen Romeijn und Mike Ferguson sind wahre Fingerakrobaten und die Riffs werden nicht bis zur letzten Sekunde ausgedehnt, sondern leiten in andere Songteile ein.

Die Niederländer verbinden wunderbar die aggressive Musik mit viel Melodie. So stellt zum Beispiel „Into The Emission Phase“ eine wahres Wechselbad der Gefühle dar, ein ruhiger Anfang wird in ein wahres Aggressionspaket weitergeführt. Dadurch entsteht eine Dynamik, die „Emission Phase“ nie langweilig werden lässt. Das Quartett ist sehr verspielt und melodisch, bleibt aber immer brutal. Songs wie „Defects Of The Isolated Mind“, „Reborn From The Radiance“ und “Craven Ablaze” sind sehr zeitgemäß, dicht, sehr gut komponiert und der Viererpack ist nicht zu verbissen auf eingängige Strukturen. Alles liegt im gut headbangenden Bereich mit leichtem Drang zum Psychedelischen.
Mit „2nd Sun Ascending“ und „Fallout“ haben die Niederländer noch zwei kleine Meisterwerke auf ihren dritten Longplayer gepackt. Die Songs kommen ohne irgendwelches Geschrei aus und glänzen mit dem spielerischen Können der Truppe. Leider sind sie mit 1:57 Minuten und 2:33 Minuten zwar sehr kurz ausgefallen, können trotzdem aber überzeugen.

DETONATION bedient sich ganz klar bei derzeit beliebten Arrangements und Strukturen. Trotzdem klingt „Emission Phase“ zu keinem Zeitpunkt künstlich oder aufgesetzt. Der Sound drückt und ist gut produziert. Koen Romeijn setzt auf seine kräftigen Shouts, er erspart dem Hörer cleane Vocals. Hier wird gebrüllt, was die Stimmbänder hergeben. Jeder Song ist ein wahrer Hörgenuss, Durchhänger sucht man vergeblich. DETONATION liefert das ganze Paket ab, was eine gute Platte ausmacht: knallharte Riffs, brachiale Drums und Ideenreichtum. Leider ist der recht austauschbare Klang des Quartetts zu bemängeln. Sie sind modern, aber haben sich der großen Menge der Thrash Metal–Bands weitgehend angepasst. Daher fehlt das Charakteristische, ein gewisses Markenzeichen, damit der Hörer gleich weiß, dass es sich hier ganz eindeutig um DETONATION handelt. Aber die Band ist noch jung und sicher können sie solche Arrangements noch entwickeln. Jedoch macht „Emission Phase“ Spaß und eignet sich auch mal zum konzentrierten Hören.

Redakteur: Michael Burger

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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