GALAXY SAFARI haben 2009 mit ihrem Debut „Star Of The Masquerade“ insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Die Schweden geben die Musik, die man ganz automatisch eher in die südlichen Gefilde der USA stecken würde, unheimlich authentisch wieder. Nun haben sie das zweite Album, „Time For You To Leave“, am Start und man darf gespannt sein, ob die vier Skandinavier wieder die Klasse des Erstwerks erreichen oder sogar toppen können.
GALAXY SAFARI kann man wohl am Ehesten unter Stoner Rock kategoriesieren, doch sie gestalten ihren Sound abwechslungsreich. Durch Anleihen eines leichtfüssigen Alternative und beim knackigen Heavy Rock erhalten manche Stücke auch viel Pep und vermeiden die für gewöhnlich recht träge Stoner-Atmosphäre.
Besonders die Stücke zu Beginn des Albums zeichnen sich durch Frische und Energie aus. „Make Another Deal“ hat mehr von einem knackigen, stimmungsvollen Hardrocker, während „My Own Prison“ sehr heavy und in erhöhtem Tempo aus den Boxen dröhnt. Wesentlich gemächlicher, mit Blues-Rock-Note kommt „Pretended“ und vermittelt zum ersten Mal so etwas wie Stoner-Feeling. Bei „My Anguish“ wird die Stoner-Atmosphäre mit gefühlvollen Alternative-Elementen vermischt, wohingegen „Weak“ mit lässiger Southern-Attitude um die Ecke kommt. Fast etwas punkig mutet dagegen „Never Want To Know“ an.
Wie man schon merkt, lassen sich GALAXY SAFARI einiges einfallen, um „Time For You To Leave“ abwechlungsreich zu gestalten. Das können sie allerdings nicht über die gesamte Albumdauer aufrecht erhalten. Am Ende gehen ihnen ein wenig die Ideen aus und die klassischen Stoner-Tracks mehren sich dann. Das soll aber nicht über ein durchweg solides Songwriting-Niveau hinwegtäuschen. Die Schweden haben zwar keinen Top-Hit auf Lager, lassen aber Schwächephasen ebenfalls aus.
Womit sie auf jeden Fall ganz gut fahren, ist eine kurze Spielzeit der Stücke und des gesamten Albums, ganz nach dem Motte: in der Kürze liegt die Würze. Da muss ich ihnen zustimmen, denn es gibt auf dem Werk keinerlei langatmige Phasen. Und trotz einer Spielzeit von nur rund 35 Minuten erhalten die einzelnen Songs trotzdem die Atmosphäre, die sie benötigen, und diese vermag es auch, sich zu entfalten.
Technisch gibt es auf „Time For You To Leave“ keine Wunderdinge zu entdecken, aber alle Musiker liefern auch hier eine bodenständige Leistung ab. Sänger Jesper Nyberg kann sich mit seiner ausdrucksstarken, leicht rauen und dadurch auch markanten Stimme gut in Szene setzen.
GALAXY SAFARI machen dort weiter, wo sie mit ihrem Erstwerk aufgehört haben und präsentieren erneut ein gutklassiges und recht vielseitiges Stoner-Werk. Freunde der Spielart – besonders diejenigen, die den Stoner auch mal vielschichtig und mit Genreübergriffen mögen – sollten „Time For You To Leave“ antesten.
Wertung: 7.5 / 10