Review The Great Old Ones – Tekeli-Li

  • Label: Les Acteurs De L'Ombre
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Nur zwei Jahre nach ihrem bemerkenswerten Debüt „Al Azif“ melden sich die Franzosen THE GREAT OLD ONES zurück: „Tekeli-Li“ heißt das neue Werk, das mit seiner Spielzeit von 53 Minuten die Ein-Stunden-Marke wie schon sein Vorgänger nur knapp verfehlt.

Das ist insofern nicht weiter verwunderlich, baut die Musik, der THE GREAT OLD ONES sich verschrieben haben, doch vor allem auf Doom-Elementen sowie durch unzählige Wiederholungen erzeugte Monotonie auf: So kommt man schon mal auf Songlängen bis zu 17 Minuten. Während „Al Azif“ vor allem durch seine Vielseitigkeit und die elegante Verknüpfung verschiedener stilistischer Elemente zu überzeugen wusste, gehen THE GREAT OLD ONES dieses Mal deutlich fokussierter, damit jedoch auch ein Stückweit weniger abwechlsungsreich zu Werke. Nach einem kurzen, atmosphärischen Intro zeigt „Antarctica“ sogleich, wohin die Reise geht: In bester Doom-Metal-Manier beginnt der Song schleppend und drückend, wartet in seinem weiteren Verlauf jedoch auch mit einigen mitreißenden Passagen atmosphärischen Black Metals auf. Nicht zuletzt durch den extrem kompakten Sound, aber auch durch große Kontinuität im Songwriting gelingt es THE GREAT OLD ONES dabei, eine sehr dichte Atmosphäre zu kreieren.
Wirklich mitzureißen vermag das Werk des Quintetts jedoch nicht immer. Denn so gekonnt THE GREAT OLD ONES ihre Songs auch arrangieren – mitunter verliert man im Wust düsterer Klänge aus den Augen, worauf THE GREAT OLD ONES eigentlich hinaus wollen. Vielleicht hätte es dem einen oder anderen Song durchaus gut getan, hätte man ihn etwas gekürzt – „Awakening“ beispielsweise, der trotz fast einminütigem Intro „nur“ 7:50 Minuten lang ist, bringt alle Stärken der Band aus Bordeaux auf den Punkt. Als treffliches Gegenbeispiel ließe sich indessen das finale „Behind The Mountains“ anführen: Auch hier gelingt es THE GREAT OLD ONES, den Hörer durchgehend zu Aufmerksamkeit zu zwingen – und das satte 17 Minuten lang.

„Tekeli-Li“ ist ein Album, das seinem Hörer einiges abverlangt – vor allem Zeit. Denn nicht nur, dass ein Durchlauf knapp eine Stunde in Anspruch nimmt, in der man idealerweise nichts oder nur wenig nebenbei macht. Mit einem Durchlauf ist es hier definitiv nicht getan. Gibt man dem Album die Zeit, sich zu entwickeln, können sich Fans düster-schwerer Klänge mit schwarzmetallenem Einschlag durchaus den einen oder anderen musikalischen Leckerbissen erarbeiten. Zum Kennenlernen der Band dürfte sich das Debüt jedoch besser eignen.

Wertung: 8 / 10

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