Review The Great Old Ones – Al Azif

  • Label: Twilight
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Black Metal

2009 in Frankreich als Ein-Mann-Projekt von Benjamin Guerry gegründet, entwickelte sich aus THE GREAT OLD ONES recht bald eine volle Band – welche mit „Al Azif“ nun ihr Debüt-Album vorlegt.

Geboten wird hier eine interessante Mischung aus Ambient, Doom und Black Metal sowie Post-Rock-Elementen, die es schon schwer macht, das Werk in eine Genreschublade zu pressen – denn egal, wo man „Al Azif“ einordnet… so richtig passen will das Album nirgends.
Gewiss, die Black-Metal-Elemente im Sound sind nicht zu verleugnen, jedoch dürften die wenigsten klassischen Black Metaller mit TGOW glücklich werden. Auch doomt „Al Azif“ stellenweise mächtig… den verständnislosen Blick des Doom-Metal-Fans bei den furiosen Shredding-Passagen sehe ich jedoch schon vor mir. Was bleibt, ist das Sammelbecken „Post-Metal“, das zwar reichlich aussagelos ist, jedoch zumindest die richtigen Leser erreichen dürfte – sind Fans von Bands wie Wolves In The Throneroom genauso angesprochen wie von Bands wie Altar Of Plagues oder Fen.
Etwas schade ist bei alledem, dass die wirklich stimmigen Songs ein wenig am Sound kranken: Zwar passt hier alles gut zusammen und ist von der Abmischung auch durchaus gelungen, jedoch klingen die Gitarren etwas arg unnatürlich und einen Tick zu dumpf.
Die Freude am ansonsten sehr abwechslungsreichen Material vermag das jedoch nur kurz zu trüben – hat man sich erst einmal an den Klang der Scheibe gewöhnt, gibt es nur noch wenig zu meckern: Die zumeist recht langen Songs mit Spielzeiten um die zehn Minuten vermögen die Spannung trotzdem aufrecht zu erhalten und überraschen durch diverse unerwartete Wendungen immer aufs Neue, so dass „Al Azif“ über die gesamte Spielzeit von 52 Minuten beste Unterhaltung zu bieten hat.

Mit „Al Azif“ legen die Franzosen THE GREAT OLD ONES ein wirklich beachtliches Debüt-Album vor, das nicht nur als solches seinesgleichen sucht, sondern sich auch vor den Veröffentlichungen der „Großen“ nicht zu verstecken braucht. Wer auf abwechslungsreiche, düstere Musik mit Einflüssen aus diversen Genres steht, sollte hier definitiv mal ein Ohr riskieren und die Band im Auge behalten. Man darf gespannt sein, was man in Zukunft von dieser Truppe noch hören wird!

Wertung: 8.5 / 10

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