Review Hellyeah – Band Of Brothers

  • Label: Eleven Seven
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Groove Metal

HELLYEAH, das werden einige von euch bereits wissen, sind eine Supergroup, die sich aus Mitgliedern von Pantera, Damageplan, Mudvayne und Nothingface zusammensetzt. Unterwegs sind die Jungs schon seit 2006 und haben in dieser Zeit das selbstbetitelte Debüt und das Nachfolgewerk „Stampede“ herausgebracht, die beide eine Mischung aus stampfendem Metal, melodischem Hard Rock und lebensfrohem Southern Rock boten. Mit der dritten Platte „Band Of Brothers“ kehren die Musiker nun zurück zu ihren Metal-Wurzeln und liefern ihr bisher härtestes Album ab.

Damit einher geht die Tatsache, dass „Band Of Brothers“ durch diese stilistische Ausrichtung sehr viel Ähnlichkeiten zu den früheren bzw. anderen Gruppen der vier Amis birgt. Sänger Chad Gray ist fest davon überzeugt, dass dies das Album ist, das die Fans erwartet haben, als sie das erste Mal von HELLYEAH hörten, und bezeichnet es simpel als „das Album, das wir machen mussten“. Während die Jungs in den Gründungstagen noch neugierig auf bisher unbetretenes musikalisches Terrain waren, gibt es nun also wieder altbewährte Sounds. Und das ist im Wesentlichen auch das Problem von „Band Of Brothers“.

Der Opener „War In Me“ steigt direkt und brachial ein und groovt dann im flotten Tempo. Die Riffs sind messerscharf, die Gitarrenarbeit perfekt mit dem Schlagzeug verzahnt. Die Drums selbst lassen nicht daran zweifeln, dass hier einer der Großen im Geschäft hinter den Kesseln sitzt: Die Snare peitscht, die Bassdrum-Rhythmen knallen. Und alles ist verpackt in eine druckvolle, kristallklare Produktion. Aber irgendwie will es nicht zünden.

Sicherlich geht es einem schnell über die Lippen, HELLYEAH durch dieses Album als eine Pantera-Kopie abzustempeln, da doch Vinnie Paul mit von der Partie ist. Allerdings muss man das Kind hier einfach beim Namen nennen: Nichts anderes ist der Fall. Während die Post-Pantera-Gruppe Damageplan (deren Rhythmusabteilung hier am Werke ist) auch nicht so recht aus dem Schatten der texanischen Szenegrößen treten konnte, tauchen HELLYEAH durch ihre Rückbesinnung auf alte Werte wieder tief in diesen ein. Und da ist es leider ziemlich düster.

Die Songs sind allesamt gelungen, dröhnen aber ohne jegliche Höhepunkte aus den Boxen. „Drink Drank Drunk“ hat einen ganz netten, eingängigen Refrain und auch „Bigger God“ ist sicherlich kein Griff ins Klo, von Glanztaten kann man hier jedoch auch nicht sprechen. Des Weiteren mag die Platte gerne Chad Grays bisher härteste Performance sein, sonderlich abwechslungsreich klingt der Job am Mikro dadurch aber nicht. „Between You And Me“ stellt da als Ballade mit Clean-Gesang eine Ausnahme dar, auch in den Titeltrack und „Dig Myself A Hole“ hat sich ein Hauch von Melodie in die Vocals eingeschlichen, ansonsten kotzt und krächzt sich der Meister größtenteils die Seele aus dem Leib.

Was bleibt, ist ein mittelmäßiges, nicht berauschendes Langeisen, das eine starke Produktion und einwandfreie Leistungen an den Instrumenten bietet, letzten Endes jedoch am schwachen, unoriginellen Songwriting und den durchschnittlichen, gesichtslosen Vocals krankt. Einerseits kann ich mir gut vorstellen, dass HELLYEAH-Fans hier auf ihre Kosten kommen und dass die Scheibe für Fans von Pantera oder Machine Head interessant sein dürfte, andererseits fällt mir auch nach mehreren Durchläufen kein Grund ein, warum man nicht lieber die „Vulgar Display Of Power“ zum 835. Mal auflegen sollte.

Wertung: 6.5 / 10

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