Review Keitzer – Descend Into Heresy

  • Label: FDA Rekotz
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Death Metal

Ja, Misery Index sind wieder da….Misery Index? Achso, Quatsch, ich meinte natürlich KEITZER, die Death Metal – Recken aus Deutschland. Wie man unschwer an diesem Kalauer erkennen kann, spiele ich auf die Ähnlichkeit zwischen besagten Amerikanern und KEITZER an, die bereits nach der letzten CD „As The World Burns“ , welche erst vor einigen Monaten erschien, vielerorts angesprochen wurde.

An der prinzipiellen Marschroute wurde absolut nichts geändert. Heißt: KEITZER holzen gleich von Anfang an kompromisslos drauflos, und KEITZER machen noch weniger als auf „As The World Burns“ einen Hehl daraus, dass ihre Vorbilder aus Übersee stammen. Schlecht sind sie dadurch zwar noch lange nicht. Originell klingt „Descend Into Heresy“ dadurch aber noch weniger. Zur Musik: Der Deathgrind, den das deutsche Quintett runterzockt, ist, salopp gesagt, von der derbsten Sorte. Unter 180 bpm geht absolut nichts, die Blastbeats regieren hier unangefochten. Nur ganz gelegentlich wird das Tempo mal zu Gunsten todesmetallischer Grooves gedrosselt – die sind dafür, wie in „Gifts Of Doom“ und „Betrayal And Desolation“ zu 100 Prozent überzeugend und wirklich gut platziert. „Rock’n Roll Damnation“ ist in dieser Kategorie ebenfalls richtig stark, und über die knapp zwei Minuten, die das Lied hat, quasi durchgehend im Midtempo gehalten. Schwarzmetallische Einflüsse kommen auf „Descend Into Heresy“ auch zur Geltung, gerade in „Wrath“.

Wie schon auf dem noch jungen Vorgänger verzichten KEITZER komplett auf Soli. Ob es dazu an den technischen Fähigkeiten mangelt, oder ob man halt nicht darauf steht, bleibt offen, aber so wird „Descend Into Heresy“ nach kurzer Zeit eintönig, da außer Geprügel einfach nicht viel geboten wird. Klar, die Gitarren sind alle technisch solide eingespielt, das Schlagzeugspiel ist auch nicht schlecht, und die Produktion lässt eigentlich nichts zu wünschen übrig – wenngleich man sich ein weiteres Mal fragen darf, ob KEITZER den Gitarrensound einfach von „Heirs To Thievery“ geklaut haben – aber in der Zukunft darfs in Sachen Abwechslung ruhig etwas mehr sein.

Getreu dem Motto „In der Kürze liegt die Würze“ ist der Abstieg in die Ke(i)tzerei dann auch nach einer knappen halben Stunde schon wieder vorbei. Viel länger muss er aber auch nicht sein.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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