Review Loxodrome – No Destiny

Wie kommt eine Band nur auf einen Namen wie LOXODROME? Das erinnert irgendwie an ein Medikament. In meiner Vorstellung spielt sich eine Szene ab, wie die Krankenschwester den Patienten fragt: „Haben Sie heute schon ihr Loxodrome eingenommen?“ Sorry, liebe Band, aber manchmal muss man solchen doofen Gedanken einfach freien Lauf lassen, wenn man entsprechende Steilvorlagen, welcher Art auch immer, bekommt.
Aufzufallen scheint so die Devise der Oberösterreicher zu sein. Das knallig gelbe CD-Cover sticht in jedem Laden sicherlich sofort ins Auge, auch wenn es weder hübsch noch grafisch anspruchsvoll ist. Und die Pics im Booklet lassen eher eine wilde Pagan-Horde vermuten, als eine Alternative Rockband. „No Destiny“ heißt das neueste Werk der Truppe und steht ab 29.05.09 in den Plattenläden.

LOXODROME spielen Alternative Rock/Metal mit gelegentlichem Nu Metal-Einschlag oder in seltenen Fällen auch einem leichten Abdriften in Hardcore-Gefilde. Die Referenzen liegen bei Bands wie System Of A Down (besonders), Deftones, Rage Against The Machine, Slipknot oder auch Korn. Die meiste Zeit entwickeln die Österreicher schön Druck und Groove, drücken den Songs nach typischer Alternativ-Manier aber auch einen emotionalen Stempel auf. Die Stücke leben von recht einfachen Melodien und ziemlich geradlinigen Hooklines. Dabei zieht sich dennoch eine gewisse Vielfalt, die vor allen Dingen durch das variable Gitarrenspiel initiiert wird, durch das Album.
Als Problem sehe ich, dass die Songs jederzeit den Status „nett“ rechtfertigen, aber im Grunde niemals wirklich darüber hinaus gehen. „No Destiny“ ist ein bodenständiges Alternativ-Werk, das in den zwölf Tracks weder Hänger, noch echte Highlights beinhaltet. Man kann die Musik gut hören, doch sie hinterlässt letztendlich keinen bleibenden Eindruck. Ich kann mir vorstellen, dass die Stücke durch ihre gelegentliche Intensität live noch wesentlich besser fruchten und eine Konzertarena schon zum Kochen bringen können. In den heimischen vier Wänden erweckt „No Destiny“ dagegen den Eindruck einer interessanten Hintergrundbeschallung. Nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.

Von der technischen Seite machen die Ösis ihre Sache gut. Die Rhythmustruppe sorgt für ordentlich Groove und Drive und das Gitarrenspiel offenbart variantenreiche Riffs und Soli. Der Gesang von Michael Aitzetmüller ist sehr ausdrucksstark und transportiert die Emotionen gut. In Sachen Abwechslung ist seine Stimmlage aber recht limitiert. Meist geht sein Organ bei intensiveren Phasen in die Höhen und wirkt durch den etwas weinerlichen Unterton auf Dauer ein wenig anstrengend. Die Produktion ist druckvoll und hebt die einzelnen Instrumente gut hervor.

Eine Empfehlung kann ich für „No Destiny“ nicht aussprechen. Dazu ist das Songmaterial dann einfach zu durchschnittlich. Eher rate ich dazu, sich LOXODROME live anzusehen. Die-Hard-Alternatives, Anhänger der Band und Fans der angesprochenen Bandvergleiche sollten das Album aber durchaus antesten.

Wertung: 5.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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