Holländischer Black Metal ist auf dem Vormarsch, auch wenn dieser sehr zaghaft vonstatten geht. Die bekannteren Bands sind nun auch nicht so bekannt, als dass sie jedem ein Begriff wären, MESLAMTAEA zählt sicherlich ebenso zu den eher minderberühmten Bands. Wie dem auch sei, „New Era“ wurde 2005 von Eisenwald Tonschmiede zusammen mit der Demo „Illusion“ veröffentlicht. Nicht verkehrt, so ist wenigstens für bisher Unkundige ersichtlich, wie sich dieses Soloprojekt entwickelt hat. Was direkt auffällt, ist, dass die neuen Stücke allesamt auf Niederländisch verfasst sind, die Demotracks hingegen in englischer Sprache konstruiert worden sind.
Floris produzierte das Album daheim, was man den Aufnahmen anmerkt. Im Gegensatz dazu steht eigentlich das Bemühen epischer Ansätze, so wird oft auf einen erhabenen Männerchor zurückgegriffen, der durch die Produktion an Demos altehrwürdiger Bands erinnert. Auch ansonsten ist die Musik für Black Metal nicht so typisch gehalten. Das Riffing agiert offener und bei weitem nicht so trist oder düster. Dazu lassen es erst die Produktion und der begleitende Keifgesang werden. Zwar singt Floris nicht außergewöhnlich aber gefühlvoll, was ausreicht, da man ohnehin das Gefühl hat, hier sollen die Instrumente – explizit die Gitarre – im Vordergrund stehen. „Corona“ beispielsweise glänzt durch wunderbare Riffbögen, die Melodien sind hervorragend und alles andere als alltäglich. Dennoch kann man daran noch feilen, das volle Potential wird nicht ausgeschöpft. So scheint es so, als wolle man progressiv wirken, tut dies aber nur leicht zaudernd. Noch einmal zu den Chorälen: Auf Dauer büßen sie an Intensität ein, genau wie auch das Riffing. Beides ist gut, aber müsste mehr variiert werden, um auch nach mehrmaligem Hören noch fesseln zu können. Das ist letztlich der große Makel des Albums „New Era“. Daran scheitert es zwar nicht, verliert an diesem Punkte aber an Charme und Stärke.
Das Demo „Illusions“ zeigt sich dem Hörer völlig anders: Primitiveres Riffing wird geboten sowie extremeres Gekreische. Zwar lässt sich beim Riffing durchaus heraushören, dass es dasselbe Soloprojekt ist, doch ist „Illusions“ einfach unausgereifter. Hier und da leicht schiefe Melodien, außerdem fehlt es an Homogenität. Leicht fidele Klänge passen meiner Meinung nach nicht wirklich zu schnellem Gepolter, zumindest nicht, wenn sie einfach so nacheinander folgen. Im Anschluss daran ertönt bei „Open the Gates When Uiracocha Tachayachachic Returns!“ Bachgeplätscher, nur sehr kurz und das auch eigentlich fehl am Platze. Diese Szene spiegelt quasi das wieder, was an dem Demo trotz manch feiner, adretter Melodie stört.
Was soll man noch sagen? MESLAMTAEA sind mit der Zeit besser geworden, Floris ist aber noch weit davon entfernt, wirklich durchgehend exzellentes Material zu komponieren. Man sollte zwar gespannt sein, was hieraus noch wird, gesteigert hat sich der Niederländer ja immerhin. Derzeit wirkt das aber alles noch zu planlos, zu orientierungslos, als wäre man noch in einer Selbstfindungsphase. Gute Ansätze sind also zuhauf da, aber allesamt nicht wirklich ausgearbeitet. Achja, zum oben benannten Lied. Der Titel ist übrigens nicht schwachsinnig, es geht um Quatzalcoatl, den „Erschaffer der Welt“, der ja auch eines Tages wiederkommen soll oder wird. Wie man das halt sieht.
Wertung: 5 / 10