Review Nostradameus – Pathways

Mit dem Intro „Welcome To Living“ des neuen Albums „Pathways“ geben die fünf Schweden drei Jahre nach dem letzten Album im wörtlichen Sinne endlich mal wieder ein Lebenszeichen von sich. An der Grundausrichtung „Göteburg Power Metal mit Eiern“ hat sich nichts Grundlegendes geändert, wie der erste Song „Wall Of Anger“ gleich zu Beginn eindrücklich unter Beweis stellt. Die Jungs um den in angenehm mittlerer Tonlage agierenden Sänger Freddy Person verstehen es wirklich, schöne Melodiebögen mit einer düsteren Atmosphäre und riffbetonter Gitarrenarbeit zu verbinden. Das war allerdings auch schon bei den Vorgängeralben so, der große Durchbruch blieb den Schweden dennoch bisher verwehrt. Mit dem fünften Album „Pathways“ soll sich das endlich ändern. Kein leichtes Unterfangen in einem hart umkämpften Markt!

Auf dem Weg nach oben haben sie dabei einige wirklich starke Stücke im Gepäck! Neben dem erwähnten „Wall Of Anger“ weiß „Until The End“ sehr zu gefallen. Da Person weder vor Growls noch vor eingängigen Refrains zurückschreckt, hat das Ganze auch eine gewisse Eigenständigkeit, die zwar hauptsächlich auf den Gesang zurückzuführen ist, im Power Metal aber dennoch einen großen Pluspunkt ausmacht. Auch der Rest der Truppe und dabei besonders die Gitarrenfraktion liefert ein sehr gutes Bild ab.

Ich wage es ja kaum auszusprechen, doch das Nachfolgende „Demon Voice“ erinnert mich sogar etwas an die Übercombo Kamelot, ein sehr starker Song! Mit MDCC a.d. versuchen Nostradameus dann noch an die Tradition epischerer Stücke wie „The Final Battle“ anzuknüpfen, was nicht ganz gelingt. Der erste Teil kommt sehr melodisch und ruhig daher, während Part II mehr zur Sache kommt. Insgesamt nicht wirklich schlecht gemacht aber der Funke springt auch nach mehrmaligem Hören einfach nicht über!

Man hat fast den Eindruck, nach dem starken Anfang wurde das Pulver etwas verschossen, denn alles Nachfolgende kann nicht mehr so richtig an die ersten Stücke anschließen. Das hohe Niveau bleibt freilich bestehen, lediglich neue Impulse bleiben aus! Einzige Ausnahme die Ballade „Not Only Women Bleed“, einen Kommentar zum Titel spar ich mir jetzt mal! Hier wird noch mal Musik geboten, die tief unter die Haut geht. Da können sich HammerFall getrost mal ne Scheibe abschneiden, so ein Beitrag dürfte ruhig auch mal wieder aus ihrer Schmiede kommen!

Wie kann es anders sein, in letzter Sekunde hauen die Jungs dann aber doch noch mal voll daneben. So verheißungsvoll „The Untouchables“ beginnt und so interessante Teile folgen, so daneben ist der Schluss, keine Ahnung was das komische Rauschen und die Radio-Einschübe sollen, sie passen einfach nicht! Allerdings möchte ich hier einen Produktionsfehler auch nicht ausschließen…

Ein schlechter Schluss für ein ansonsten ziemlich gelungenes Album. Dennoch bleibt es fraglich ob das Gebotene ausreicht um endlich aus dem Schatten zu treten. Der eingeschlagene Weg ist sicher der richtige und jeder Power Metal Fan kann hier getrost mal beide Ohren riskieren! Vielleicht kommt ja der Durchbruch bei der Tour mit Jon Olivas Pain und Heavenly, zu wünschen wäre es dem Quintett allemal…

Wertung: 8 / 10

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