Review Shadowdream – Um

(Ambient / Jazz / Black Metal) „Magister Nocturnal“ – hinter diesem Pseudonym verbirgt sich mit Rastko Perisic das einzige bekannte Mitglied des serbischen Ambient-Projekts SHADOWDREAM. Der Mann hat mit eben dieser „Band“ bisher fünf Alben unters Volk gebracht und schickt sich 2014 erneut an, mit dem sechsten Streich „Um“ der Hörerschaft seine eigenartige wie auch interessante Version des jazzigen Ambient Black Metal zu offerieren.

Allein die Vorstellung, Ambient-Klänge mit jazzigen Einflüssen zu kombinieren, erschien schon vor dem ersten Hördurchgang interessant, entpuppt sich jedoch im Endeffekt eher als Stolperfalle. Wie es beim Ambient üblich ist, kommen die insgesamt acht Songs ohne jeglichen Gesang aus, wodurch die Musik umso mehr in Sachen Atmosphäre und interessantem Spannungsaufbau punkten muss. Dies gelingt dem Magister, der dieses Album selbst als „psychotic jazz“ bezeichnet, jedoch auf Album-Länge größtenteils nicht. Jeder einzelne Track wird in der Regel von einem bestimmten Ambient-Thema dominiert, das sich partout – gestreckt auf drei bis sieben Minuten – nicht ändert. Es wird extrem wenig Variation oder Abwechslung geboten. Dazu gesellt sich ein mal mehr oder weniger hörbar jazziges Schlagzeugspiel, dessen Sinn sich mir in der Kombination mit den besagten Klängen nicht erschließen mag. Besonders peinlich wird es leider dann, wenn die Musik, der ich den depressiven, schwarzmetallischen Einfluss beileibe nicht absprechen möchte, durch qualvolle Schreie im Hintergrund „ausgeschmückt“ wird, die anscheinend der Atmosphäre dienlich sein sollen. Hier wird auch gleichzeitig das größte Problem der Platte sichtlich: Die Musik plätschert vor sich hin und hat keine packende Stimmung zu bieten, was angesichts der instrumentalen Ausrichtung ein vernichtendes Urteil ist. Einzig hörbar bleiben „First Episode – Hysteria“, welches trotz des Titels eine lockere und heitere Stimmung vermittelt, sowie das orientalische „Bedlam – Take My Life“.

Kurzum: SHADOWDREAM liefern auf „Um“ wenig Zwingendes und verzetteln sich in acht unspektakulären, teils einschläfernden Tracks. Der stilistisch interessante Ansatz verliert somit vollkommen seinen Reiz.

Wertung: 2 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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