Review Sinamore – Seven Sins A Second

Hyvää päivää und Herzlich Willkommen zu einer weiteren CD Veröffentlichung aus dem Land in dem wohl jeder Einwohner über eine eigene Sauna verfügt – Finnland. Nightwish, Ensiferum oder auch Lordi, sie alle bieten ihren Hörern unterschiedliche Stilrichtungen und somit ist es an der Zeit, sich einer finnischen Gothic Rock Band zu widmen, welche nach eigener Aussage auch Elemente des Doom und Trash Metals in ihrer Musik präsentieren. Die Rede ist von SINAMORE, welche sich zu Beginn der Jahrtausendwende aufmachten, diverse Demos einzuspielen, damals allerdings noch unter dem Bandnamen Halflife, welcher den meisten wohl durch ein nicht unbekanntes Computerspiel geläufig sein wird. Im Halbfinale des „Finish Rock Championships 2003“ gelandet, veröffentlichen SINAMORE im Januar 2006 ihr Debütalbum „A New Day“Von Kritikern durchaus beachtet, war es nur eine Frage der Zeit, wann der Nachfolger in Erscheinung treten würde.

Das zweite Album „Seven Sins A Second“ startet dann auch recht konfus. Das eigentliche Intro nennt sich Outro, was Sinn macht, da es vom Klang her nahtlos in den Rausschmeisser „Eyes of May“ überlaufen könnte. Als gelungen kann man es allerdings nicht bezeichnen, denn was man dem Hörer hier vorsetzt ist im Endeffekt ein einfaches Drumspiel mit einem grölenden Menschenmob im Hintergrund, die vielleicht den Bandnamen rufen, vielleicht aber auch nur fragen wollen wie spät es ist, verstehen wird man es nicht. Absoluter Lärm der selbst bei mittelmäßiger Lautstärke in den Ohren wehtut, das hätte man sich sparen können, besonders wenn man den folgenden Song hört. Wer kennt es nicht, das typische Klischee, die Butter ist leer, also rüber zum Nachbarn etwas ausleihen. SINAMORE handhaben das zumindest bei „Better Alone“ genauso und haben quasi zu 99% das Anfangsriff ihrer schwedischen Nachbarn AMON AMARTH aus deren Song „Valhall Awaits“ ausgeborgt. Macht aber nichts, das Teil knallt ordentlich und erinnert so rein gar nicht an Gotihc und Co. Es fällt allerdings auf, dass Sänger Mikko hier stellenweise zwischen den deftigen Riffs etwas abfällt. Ein Unterschied wie Tag und Nacht also zwischen dem Opener und seinen Nachfolger. „Silence so Loud“ hält halbwegs das vorgegebene Tempo, wenn er auch nicht so eingängig ist.

Kurz danach steht mit „Frozen Mile“ ein kleines Highlight bevor, wenn man denn Depeche Mode mag. Der Song erinnert mich vom Aufbau her stark an eben diese Band und Mikko´s Stimme kommt eher zur Geltung, da es sich um eine ruhigere Nummer handelt. Der Rest, und so leid es mir tut, ist dann eher Durchschnittskost. Wo man es in der ersten Hälfte des Albums noch gut verstanden hat, soliee Tempowechsel in die Songs zu integrieren, legt die zweite Hälfte meist flott los, um dann irgendwo vor sich hinzudümpeln. „Unbreakable Calm“ ist so ein Fall, bei dem man einfach nach ca zweieinhalb Minuten nicht mehr richtig zuhört und sich wundert, warum schon der nächste Track läuft. Das ganze wirkt auf mich ein wenig wie ein typisches Popalbum, bei dem zwei bis drei Hits der Band vermarktet werden sollen und der Rest nur Beiwerk ist, um das Album zu füllen. Es wäre nun auch falsch SINAMORE diese Absicht zu unterstellen, aber gemessen an der ersten Hälfte besteht der Rest aus ganz normalen Rocksongs, die mit Gothic eigentlich nur textlich in Zusammenhang zu bringen sind. Auch die zu Beginn angesprochenen Trash Elemente finden sich wenn überhaupt nur im zweiten Song „Better Alone“

Fazit: Das Album als solches ist soundtechnisch einwandfrei produziert und solange SINAMORE das Gaspedal treten, bekommt man als Hörer einiges geboten. Das es auch langsamer geht, beweist der Anspieltip „Frozen Mile“. Talent sowie die Fähigkeiten, dieses in musikalische Form umzusetzen sind ohne Zweifel vorhanden, nun heißt es einfach weiter schwitzen, was für waschechte Finnen kein Problem sein sollte und die Mühe wird sich auszahlen.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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