Es kommt wirklich selten vor, dass es eine Band noch schafft trotz der Tatsache, das sie mir völlig unbekannt ist, auf Anhieb zu gefallen. Mit meiner natürlichen Skepsis machte ich mich also an die Band SNIPER und deren “Plasmodium EP” heran, welche ein Vorbote des kommenden Albums “To The Marrow” ist. Allerdings merkt man den Jungs durchaus ihre bereits siebenjährige Banderfahrung an, den sie wissen was sie tun.
Wie könnte man den Sound von SNIPER wohl am ehesten beschreiben? Sie selbst bezeichnen sich einfach nur als Extreme Metal. Das kann man duchaus so stehen lassen. Ich würde es als Mischung aus Thrash und Technical Death Metal mit modernen Einflüssen beschreiben. Eine Band die annähernd in die selbe Richtung geht ist meiner Meinung nach Necrophagist, aber auch nur annährend. Zu eigenständig klingt das was ich höre, als das ich es in eine feste Schublade packen müsste. Auf der einen Seite sind Sniper extrem hart und schnell- die Blasts fliegen einem nur so um die Ohren- auf der anderen Seite aber verstehen es die Jungs immer wieder nette Melodien und Soli einzubauen, die die Aufmerksamkeit des Hörers an sich binden. Im Gesang, der häufig duch Backing Vocals unterstützt wird, wechselt Sänger Rupert Nieger zwischen Black Metal-artigen Screams und Death metalligem Gegrowle, ohne dabei in den Refrains in einen tödlich- langweiligen Kitsch zu driften. Klasse! So muss moderner Metal klingen! Stellenweise singt er auch klar, aber es passt zur härte der Musik und demontiert nicht. Ich kann eigentlich nicht wirklich rumnörgeln an SNIPER, dafür haben diese Jungs zu viel Talent. Einzig die Soli könnte man noch mehr ausdehnen, aber das ist Geschmackssache. Stellenweise wirken die Songs dann auch etwas zu hektisch, aber das sind höchstens kleine Kratzer in meiner Beurteilung, die dem Gesamtwerk keinen Abbruch tun.
Ich bin tatsächlich sehr positiv überrascht von SNIPER. Bleibt nur zu sagen: Hört mal in ihre Sachen auf Myspace rein! Die vier Musiker machen abwechslungsreichen, anspruchsvollen und doch stets melodischen Metal, der sich definitv nicht zu verstecken braucht. Auch ist der Sound für eine EP gut gelungen, alles klingt schön transparent und klar. Die Gitarren braten und das Schlagwerk versohlt einem den Allerwertesten. Am besten hat mir den Song “Plasmodium” gefallen, wobei die anderen ein nahezu identisches Niveau haben. So das solls auch gewesen sein. Hoffentlich bringen SNIPER bald ihr neues Album raus, bis dahin heißt es warten. Der Heckenschütze lauert schon!
(Maximilian Lechner)
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