Review The Embodied – The Embodied

  • Label: Pure Legend
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Heavy Metal

Als “The new breed of Swedish Heavy Metal” kündigen THE EMBODIED sich selbst und ihr gleichnamiges Debütalbum vollmundig an. Und tatsächlich passen sie gut in die aktuelle Zeit, in der ähnlich veranlagte schwedische Bands, wie etwa Engel, mit einer Mischung aus traditionellem Heavy Metal und melodischem Death Metal der klassischen Göteborger Machart groß durchstarten.

„As I Speak“ als Opener zeigt den Weg gleich deutlich auf. Von Beginn an geht es in die Vollen, eine Melodie wie zu besten In Flames-Zeiten („Colony“/“Clayman“) strömt ungebremst in die Gehörgänge, inklusive zweistimmiger Gitarren, feinen Leads und einem variabel antreibendem Schlagzeugspiel. Gesanglich geht es jedoch in eine gänzlich andere Richtung, Growls oder heisere Schreie darf man hier nicht erwarten. Stattdessen gibt es fast auf dem kompletten Album durchgehend schwermetallischen Klargesang. Der passt sehr gut zum musikalischen Gerüst und ist meistens auch erfreulich kraftvoll vorgetragen, manchmal würde ich ihn mir aber noch kerniger wünschen. Häufig lässt sich Frontmann Marcus Thorell dazu hinreißen, zu viel Gefühl in seine Stimme legen zu wollen, was dann eben ab und an zu weinerlich klingt. So wird für meinen Geschmack etwas zu oft der Drive aus den an sich höchst energiegeladenen Stücken genommen.

Anfangs hat mich das noch gestört, man höre vor allem „Born From Shadows“. Dieser Song wird mir durch den seichten Gesang vermiest, auch die hier eingebauten Schreie wollen einfach nicht überzeugen. Abgesehen von eben diesem Track aber können die Vocals nach leichter Eingewöhnungszeit überzeugen, Kracher wie „Flawless“ oder „Deception“ begeistern mit ihrer Power einfach, das geht ins Ohr und unweigerlich auch in die Muskeln. Nicht nur an In Flames, auch an den modernen Sound von Soilwork muss ich mehrmals denken, genau so aber kommen mir auch klassische Melodien wie etwa von Iron Maiden oder thrashige Riffs aus der Bay Area in ihrer Glanzzeit in den Sinn.

„The Embodied“ ist durchgehend ein kleines Kraftpaket, das immer drückt und straight nach vorne geht, dabei aber die allerletzte Durchschlagskraft noch vermissen lässt. Viele gute Ansätze und mehr als das bietet das knapp 38-minütige Debütalbum bereits, auch dank der richtig fetten Produktion kann man sich das wunderbar und oft anhören. Wenn die Stärken ausgebaut werden und man sich vielleicht noch mehr in eine eigene Richtung bewegt, und sich damit deutlicher von den Vorbildern abhebt, könnte hier eine richtig große Nummer und vielleicht „The Next Big Thing“ im modernen Metal heranwachsen!

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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