Review Trash Amigos – Hijos de la Chingada

  • Label: War Anthem
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Thrash Metal

Sombrero und Sonnenbrille aufgesetzt, ein Glas Corralejo Reposado oder José Cuervo in den Rachen gekippt, eventuell noch einen falschen Mustache unter die Lippe gepappt – fertig sind die TRASH AMIGOS! „Hijos de la Chingada“ heißt das Erstwerk der vier Pedros und bedeutet übersetzt „Hurensöhne“. In den Adern dieser Hurensöhne fließt aber mitnichten mexikanisches Blut, sondern schwedisches. Mit Unbekannten haben wir es hier auch nicht zu tun, drei Viertel der Truppe kommen von einer Truppe namens Harm’s Way. Weit bekannter allerdings dürfte die Band von Erik Walin (Pedro Guero) und Stipen (Pedro Serdito) sein, diese waren nämlich bei den schwedischen Death/Thrashern Merciless zu Gange.

Nonsens wird also nicht geboten, auch wenn man das aufgrund des Bandnamens im ersten Moment mal vermuten kann. Und ja, es heißt tatsächlich Trash und nicht Thrash, das soll sicher die schmutzige und räudige Grundeinstellung und den Klang repräsentieren. Und um es gleich klarzustellen: Hier soll mitnichten versucht werden, irgendwas Neues zu kreieren. Vielmehr wirkt „Hijos de la Chingada“ wie ein Tributalbum an die alten Helden. Allen voran hört man Slayer heraus, vor allem deren melodische und schleppende „South Of Heaven“-Seite. Aber auch Exodus, Pantera und Sepultura scheinen beim Songwriting präsent gewesen zu sein, ebenso werden moderne Klänge der Marke The Haunted eingeflochten. Und ja, es klingt dann halt durchgehend nach Huldigung. Halt harter Thrash Metal mit etwas hardcoriger Attitüde und einigen ruhigeren, doomigen Momenten sowie ein paar Breaks und ein paar sehr feinen Soli. Dazu bellt Pedro Pico dermaßen aggro und stumpf ins Mikro, dass die Parallelen zu Slayer endgültig nicht mehr von der Hand zu weisen sind, die klarer gesungenen Passagen klingen ebenfalls vertraut.

Nach knapp 37 Minuten ist’s vorbei, und dann ist’s halt auch vorbei. So recht zurück bleibt nicht viel, denn besonders spektakulär war das nicht, schlecht aber eben auch nicht. „Hijos de la Chingada“ ist eine solide Thrash-Scheibe, bei der man merkt, dass sie von Kennern eingespielt und produziert wurde. Es sticht kein Song wirklich heraus und das mexikanische Image wird im Sound nur in ganz wenigen, kurzen Momenten präsentiert, es ist sehr marginal vorhanden. Immerhin das abschließende „Plata o Plomo“ macht hier noch Boden gut. Für beinharte Thrash-Liebhaber, vor allem der alten und auch ein wenig der modernen Schule, können die TRASH AMIGOS aber auf jeden Fall interessant sein.

Als Abschluss, damit man auch noch was fürs Leben außerhalb der Musik lernt, das Rezept für meinen Lieblingscocktail zur mexikanischen Thematik, den Mexican Sunset:

3 cl Tequila Blanco
2 cl Cointreau
3 cl Orangensaft
1 cl frischer Zitronensaft
1 cl Mandelsirup

Mit Eiswürfeln shaken und in einen Tumbler auf frische Eiswürfel abseihen, abschließend mit einer Limetten- oder Orangenscheibe garnieren. Bei Belieben noch mit maximal 1 cl Grenadine Sirup verfeinern. Exquisito!

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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