Review Vehemenz – Vehemenz

  • Label: MDD
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Band-Hopping ist nicht nur in Skandinavien in, auch deutsche Metalbands tauschen munter Mitglieder aus oder es formieren sich Nebenprojekte und gänzlich neue Bands. VEHEMENZ ist da ein gutes Beispiel für, die sechs Musiker sind mehr oder weniger durch andere Kapellen bekannt, Krew, Atopie oder Demgoroth müssen einem noch nicht zwangsläufig über den Weg gelaufen sein.

Was einen erwartet, verraten eigentlich spätestens die Pseudonyme der Beteiligten, Black Metal der eher einfachen Marschrichtung, der im Infoschreiben verwendete Zusatz „Post“ scheint eher marketingtechnische Gründe zu haben, im Sound von VEHEMENZ ist er nur mit der Lupe auszumachen. Die fünf Songs sind zwar mitunter recht lang, dreimal wird die Achtminutenhürde genommen, aber das täuscht über die recht herkömmlichen Strukturen und Melodien nicht wirklich hinweg. Klar, man variiert schon mal das Tempo, die eine oder andere cleane Sekunde findet sich auch und für eine Band dieser Stilistik ist der Sound erstaunlich gut.
Trotzdem bleibt da doch noch viel Stückwerk, es fehlt einfach an phantasievollem Songwriting, überraschenden Momenten, Eingängigkeit wäre auch ein Punkt, an dem man zukünftig arbeiten könnte. Für Fans von Agrypnie, Fäulnis oder auch Nocte Obducta soll VEHEMENZ geeignet sein, mit den Originalen können die Bayern allerdings nicht mithalten, was einfach eine Frage der Qualität ist. Oder präziser: Die Qualität hätte vielleicht vor zehn Jahren noch gereicht, aber die Welt hat sich inzwischen einige Male weitergedreht. So verliert man sich in einem gewissen Einheitsbrei, musikalisch ist es ebenso wie gesanglich kein Totalausfall, aber der Funken will einfach nicht überspringen, mehr gibt es eigentlich auch nicht zu sagen.

Der Exotenstatus mit drei Gitarristen (Barathrum mit drei Bassisten lassen grüßen) reißt nicht wirklich was raus. Auf der Bühne mag das vielleicht interessant aussehen, aber der Musik hört man die Verstärkung nun wirklich nicht an. „Vehemenz“ ist ein überaus durchschnittliches Album geworden, auch Freunde der Referenzbands sollten nicht blind zuschlagen.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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