Review Vengeance – Soul Colletor

  • Label: Metal Heaven
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Hard Rock

VENGEANCE sind wohl eine der dienstältesten Rockbands aus dem schönen Holland. Bereits seit über 25 Jahren tourt sich die Truppe um die halbe Welt und veröffentlicht unermüdlich gutkassige Alben. So brachte man erst vor kurzem seine Jubiläumstournee hinter sich und steht nun mit einem neuen Langeisen, „Soul Collector“, so der Titel, in den Startlöchern.

Auf diesem, ihrem zehnten Studioalbum (live- und Best-of-Veröffentlichungen mal nicht mitgezählt) findet der geneigte Hörer elf Tracks, welche zwischem knackigerem AOR und klassischem Hard Rock angesiedelt sind. Dabei wird eigentlich konsequent hohe Qualität geboten, sei es bei den Stampfern „Cross in the Rain“ oder dem Titelsong (auch wenn man sich hier ziemlich dreist bei Megadeths „Symphony of destruction“ bedient), dem orientalisch angehauchten „Samurai“ oder dem schnellen „Myspace Freak“ (Extrapunkte für den witzigen Text!). Aber auch Freunde ruhigerer Töne kommen hier auf ihre Kosten, denn mit „I Never Felt That Way Before“ oder „Lean On Me“ sind auch einige balladeske Stücke im Angebot.
Der absolute Hit der Platte findet sich jedoch erst relativ weit am Ende des Albums und hört auf den Titel „Rock and Roll Band“, eine Hardrock-Hymne, die wohl auch AC/DC kaum besser hinbekommen hätten. Generell fühlt man sich beim Hören immer wieder an die Aussie-Rocker erinnert, was wohl vor allem an der angenehm rauen Stimme von Frontmann Leon Goewie liegt, die einen doch immer wieder an vergangene Großtaten von Bon Scott und Gefährten erinnert.Was das Album außerdem auszeichnet, ist die durchgehende Eingängigkeit der Songs. Bereits nach wenigen Durchläufen lassen sich die Songs gut mitgröhlen, so dass sich die Platte sehr gut auf Rockerfeten machen wird. Allerdings kann man dies auch negativ sehen. Denn wenn man VENGEANCE eines vorwerfen kann, dann ist es mangelde Innovation. Denn bis auf die bereits erwähnten Untertöne in „Samurai“ findet man auf „Soul Collector“ wenig bis nichts, was man so oder so ähnlich nicht auch schon mal woanders gehört hätte. Hier wäre etwas mehr Mut zum Experiment wünschenswert gewesen. Allerdings: Warum sollte man VENGEANCE einen Strick aus etwas drehen, was bei AC/DC oder Motörhead seit Jahren abgefeiert wird…?

Alles in allem haben die fünf Jungs aus dem Reich der Tulpen und Erwachsenenzigaretten auch auf ihrem neuesten Output einige coole Songs verewigt, mit denen wohl alle Anhänger von Musik aus der Schnittmenge von Bon Jovi, AC/DC oder Guns n Roses etwas anfangen können. Um jedoch breitere Zielgruppen zu erschließen, fehlt dann jedoch immernoch das letzte Bisschen Eigenständigkeit, aber wer weiß, ob das überhaupt das erklärte Ziel von VENGEANCE ist.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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