Die Platte besteht aus neun Stücken, die in drei Kapitel mit je drei Songs unterteilt sind. Textlich dreht sich alles um Nekrophilie, Mord, Totenbeschwörung und nekrolesbische Fleischeslust.Dies und mehr verrät der Promozettel zu ANTROPOMORPHIAs zweitem Album „Evangelivm Nekromantia“. Ursprünglich 1998 als Dethroned Empire gegründet, legten die drei Herren nach vollzogener Namensänderung, sowie zwei Demos, einer MCD und des Debütalbums ab 1999 eine Pause ein. Da sich gegenwärtig jedoch reanimierte Bands verkaufen wie geschnitten Brot, fand sich auch dieses Trio erneut zusammen.
Nach der Reunion im Jahre 2009 nahm man 2010 ein neues Album auf, das dann aber – aus unbekannten Gründen – auf Halde gelegt wurde. Nachdem der Backcatalogue eine Wiederveröffentlichung auf Vinyl genießen durfte steht nun auch das neue Album ins Haus, das aber, laut Bandaussage, nichts mit dem Material von 2010 zu tun hat.
Ddie neuen Stücke brachten der Band auch prompt einen Deal mit Metal Blade ein, was ja für sich allein genommen schon ein Erfolg ist. Geboten wird Old School Death Metal der melodischeren Variante. Keine Angst, Doublebass-Orgien finden nach wie vor ihren Platz, die Vocals sind so bitterböse, dass man Kindern damit Angst machen kann (und will?) und die Gitarren sind meilenweit davon entfernt in In-Flames-nahe-Gefilde abzugleiten, ganz im Gegenteil wird hier äußerst heftig geschreddert.
Die Herren legen innerhalb der Songs ein großes Augenmerk auf Abwechslung, was sich vor allem in puncto Dynamik manifestiert. Schleppende Parts wechseln mit schnellem Gedresche, dass es eine wahre Freude ist. Allerdings klingen die Songs dann doch irgendwie alle sehr ähnlich…Abwechslung funktioniert halt nicht, wenn nur innerhalb der Songs variiert wird, auch die Lieder als Ganzes sollten erkennbare Unterschiede aufweisen. Die durchaus guten Ansätze werden schlicht nicht konsequent zu Ende gebracht, was dazu führt, dass von dem Dargebotenen nicht viel zwischen den Ohren hängen bleibt.
Klar punkten können die Musiker, wenn sie gekonnte Steigerungsläufe vom Stapel lassen, oder das Schlagzeug in bester Bolt-Thrower-Manier das Maschinengewehr gibt. Auch der Gesang, der des Öfteren an schwedische Größen wie Grave oder Bloodbath erinnert, ist über die Gesamtspielzeit der Schiebe hinweg einfach etwas zu abwechslungsarm und eindimensional.
ANTROPOMORPHIA liefern hier ein Album ab, dass man gewiss nicht als schlecht bezeichnen kann, dem aber ein wenig die Inspiration fehlt. Genrefreunde werden definitiv ihren Spaß mit diesem Werk haben, Gelegenheitshörer können getrost bei den genannten Einflüssen bleiben.
Wertung: 6.5 / 10